Schützt Stillen vor Brustkrebs?

Stillen-Brustkrebs
© Helena Jankovičová Kováčová / Pexels – Schützt Stillen vor Brustkrebs?

Als frisch gebackene Mama erhältst du von allen Seiten Informationen und gute Ratschläge rund um das Stillen: Muttermilch ist bekanntlich ein wahres Zauberelixier und das beste für dein Baby. Ja, sogar als Wundheilmittel und Badezusatz kann sie punkten. – Doch es gibt noch einen ganz anderen Aspekt. So soll Stillen auch das Brustkrebsrisiko senken! Wie viel Wahrheit steckt dahinter?

Aktuell kommen zwei wichtige Anlässe zusammen:

  • die Weltstillwoche vom 03.10.2022 – 09.10.2022 und
  • der Brustkrebsmonat vom 01.10.2022 – 31.10.2022.

Ein Grund mehr, zwei so wichtige Themen einmal zusammenzubringen. Bei Frauen ist Brustkrebs ist die häufigste Krebsart. Allein in Deutschland erkranken nach den Datenerhebungen des Robert Koch-Instituts jährlich rund 70.000 Frauen an Brustkrebs.

Kann man Brustkrebs wirklich verhindern?

Viele Mythen kursieren rund um diese Frage. Doch zumindest die Zahlen, der jährlichen Neuerkrankungen zeigen, dass es offensichtlich noch kein allumfassendes Mittel gibt, um Brustkrebserkrankungen zielsicher zu verhindern. Dennoch sind bereits einige Zusammenhänge recht gut erforscht.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) nennt Alkoholkonsum, Rauchen und Übergewicht als belegbare Risikofaktoren rund um den persönlichen Lebensstil. Darüber hinaus ist das Brustkrebsrisiko vermutlich durch unzählige weitere Faktoren beeinflussbar, zu denen heute jedoch noch nicht genügend Studien und belegbare Erkenntnisse vorliegen. Ganz anders jedoch ist es mit dem Thema Stillen!

Stillen als Gesundheitsbooster

In der Vergangenheit konnten bereits mehrere wissenschaftliche Studien belegen, dass Stillen, insbesondere über die Dauer von 6 Monaten hinaus, das Brustkrebsrisiko reduzieren kann. Ein amerikanisches Forscherteam um die renommierte Onkologin Dr. Marisa C. Weiss brachte im Rahmen einer Metastudie im Jahr 2015 beeindruckende Ergebnisse hervor. Demzufolge reduziert das Stillen das Risiko, an einer besonders aggressiven Form des Brustkrebs zu erkranken, um bis zu 20 Prozent. Doch das ist noch nicht alles…

Eine neuere Studie mit fast 24.000 Frauen aus dem Jahr 2020 kam weiterhin zu dem Schluss, dass Stillen zu einer ebenso signifikanten Senkung des Risikos für Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) führt, einschließlich hochgradiger und tödlicher Tumore. Bereits das Stillen von weniger als 3 Monaten pro Kind soll sich demzufolge schon positiv auswirken und zu einer 18-prozentigen Risikominderung hinsichtlich Eierstockkrebserkrankungen beitragen. Dabei zeigte sich auch: Je länger gestillt wird, umso besser. So sank das Risiko gemäß Studie bei Langzeitstillenden mit einer Stillzeit von 12 Monaten und länger um ganze 34 Prozent. Weitere Studien schreiben dem Stillen außerdem ein reduziertes Risiko für Typ-2-Diabetes, sowie für Schlaganfälle und Herzinfarkt zu.

Neben allen Vorteilen, die sich durch die Muttermilch und das Stillen auch für das Kind ergeben, entpuppt sich Stillen als regelrechter Gesundheitsbooster. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt das ausschließliche Stillen für mindestens 6 Monate und das Fortsetzen des Stillens auch über die Einführung der Beikost hinaus, für zwei oder mehr Jahre.

Nimm die Vorsorge in die Hand!

Ein Patentrezept zur perfekten Vorsorge und für ein Leben ohne Krebserkrankung gibt es leider noch nicht. Doch Vorsorge und ein gesunder Lebensstil können zumindest helfen, das Risiko für Brustkrebs zu reduzieren. Hier kannst du selbst etwas tun:

  • Nimm deine Vorsorge selbst in die Hand – und zwar nicht nur sprichwörtlich: Taste regelmäßig deine Brust ab. Doch bedenke: Nicht immer ist Krebs tastbar!
  • Nutze deshalb das Angebot der Krankenkassen zur Früherkennung!
  • Bei erblicher Vorbelastung, sprich: falls es in deiner Verwandtschaft schon Krebserkrankungen gab, kann eine engmaschige Früherkennung sinnvoll sein.
  • Achte auf eine gesunde Ernährung und auf dein Körpergewicht. Dein BMI sollte idealerweise dem Normalgewicht entsprechen.
  • Vermeide Giftstoffe im Alltag so gut es eben geht. Natürlich ist das nicht immer möglich, durch dein eigenes Konsumverhalten kannst du vieles beeinflussen. Achte z.B. auf Inhaltsstoffe bei Lebensmitteln, Textilien, sowie Wasch- und Körperpflegemitteln.
  • Vermeide übermäßigen Alkoholkonsum und verzichte auf das Rauchen.
Brustkrebsmonat-2022
© Nadezhda Moryak / Pexels – 01.10.2022 – 31.10.2022: Brustkrebsmonat

Mehr Informationen zum Thema Brustkrebs:

Brustkrebsmonat Oktober | Deutsche Krebshilfe

Mehr Informationen zum Stillen:

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