PEKiP – Frühförderung mit dem Prager-Eltern-Kind-Programm

PEKiP
© Kzenon / Depositphotos – PEKiP, das Prager-Eltern-Kind-Programm

Du machst dir Gedanken über die Frühförderung deines Babys? Das Prager-Eltern-Kind-Programm, das unter dem Kürzel PEKiP bekannt ist, beschäftigt sich mit den wichtigsten Aspekten rund um die geistige und körperliche Förderung im Säuglingsalter. Nachfolgend erfährst du, worum es bei PEKiP genau geht.

Was kann man sich unter dem Begriff PEKiP vorstellen?

Beim Prager-Eltern-Kind-Programm handelt es sich um ein Konzept zur Frühförderung von Babys ab der 4. bis 6. Lebenswoche bis hin zum vollendeten ersten Lebensjahr. Das PEKiP-Konzept, das seine Wurzeln in den 1970er Jahren hat, stützt sich dabei auf folgenden Grundgedanken: Kinder sollen (ähnlich wie beim Babyschwimmen) möglichst früh gefördert werden, um in ihrem späteren Leben bestimmte Fähigkeiten schneller und leichter erlernen zu können.

Ansätze zur Frühförderung

Das erste Lebensjahr ist eine besondere Zeit, in welcher Babys viele Entwicklungsschritte durchleben. PEKiP begleitet diese wichtige Lebensphase mit den folgenden Ansätzen:

  • Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung
  • Spielerische Unterstützung zur Förderung von Motorik, Sensorik und Wahrnehmung
  • Kontakt zu Gleichaltrigen bereits im Säuglingsalter
  • Konstruktiver Erfahrungsaustausch unter Eltern

Hinter dem Prager-Eltern-Kind-Programm steht seit 1988 der Verein PEKiP e.V., der das Konzept weiterentwickelt und PEKiP-Kursleiter ausbildet. PEKiP e.V. sieht als Rahmen die Gruppenarbeit mit Eltern und Kindern vor.

Wie läuft ein typischer PEKiP-Kurs ab?

Bei einem typischen PEKiP-Kurs treffen sich etwa 6 – 8 Erwachsene mit ihren Babys einmal pro Woche für jeweils 90 Minuten in einem warmen, mit Matten ausgelegten Raum. Alle Babys sollten etwa im gleichen Alter sein. Die meisten Kursangebote finden in 8 bis 10 Einheiten mit optionalen Fortsetzungskursen bis zum vollendeten ersten Lebensjahr statt.

Im Mittelpunkt des PEKiP-Kurses stehen Beweglichkeit und Wahrnehmung des Kindes. Deshalb wurden spezielle Übungen, Sing- und Bewegungsspiele entwickelt, welche für Babys im ersten Lebensjahr geeignet sind. Diese finden in der Gruppe statt. In der Regel können die erlernten Übungen aber auch problemlos zu Hause nachgemacht werden.

Typische Übungen & Besonderheiten

Bereits ab der 4. bis 6. Lebenswoche können Wahrnehmung und Reflexe mit geeigneten Übungen gefördert werden. Manchmal werden dazu Hilfsmittel, wie bunte Tücher, Rasseln, Bälle oder sogar Seifenblasen verwendet. Fokussieren, Lauschen, Ertasten – so entdecken Babys ihre neue Welt. Je älter die Kinder werden, umso mehr kann Schritt um Schritt auf die bereits erlernten Bewegungsabläufe aufgesetzt werden. Motorikübungen, gezieltes Greifen und erstes Spielen im Bällebad machen den PEKiP-Kurs nun zunehmend lebhafter.

Prager Eltern-Kind-Programm
© nejron / Depositphotos – Beim PEKiP kommen Tücher, Rasseln und Bälle zum Einsatz.

Im 9. Lebensmonat beginnen die meisten Babys zu krabbeln. Diese neue Möglichkeit zur Fortbewegung kann mithilfe unterschiedlicher Maßnahmen gefördert werden. Eine schräge Ebene, wie zum Beispiel ein Pikler-Dreieck, regt das Kind dazu an, sein Gleichgewicht unterschiedlich einzusetzen. Auch das geführte Hin- und Herschaukeln in Bauchlage auf einem großen Sitzball ist eine beliebte Übung. Dadurch lernt das Baby seinen Körper auf eine völlig neue Art und Weise kennen.

Neben der Beweglichkeit spielt auch die Nacktheit des Säuglings eine Rolle im PEKiP-Kurs. Durch das Ausziehen der Kleidung erlangt das Kind mehr Bewegungsfreiheit und kann dadurch ein besseres Körpergefühl entwickeln. Bewegungsabläufe werden somit noch effektiver trainiert. Das Konzept der Nacktheit ist unter den verschiedenen Kursangeboten (siehe unten) einzigartig. Das Training ohne Kleidung ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Fühlen sich entweder die Eltern oder das Kind nicht wohl, gibt es auch die Möglichkeit, mit einer Windel oder einem Body an den Kursen teilzunehmen.

Welche Vorteile bringt PEKiP deinem Kind?

Ein PEKiP-Kurs ermöglicht einen regen Austausch zwischen den Eltern. Die Gruppenübungen geben ausreichend Raum für Gespräche. Somit können Erfahrungen und auch etwaige Ängste mit den Gruppenmitgliedern sowie den Kursleitern und Kursleiterinnen geteilt werden. Dadurch werden auch die Eltern für die unterschiedlichen Bedürfnisse ihres Kindes sensibilisiert und auf die kommenden Entwicklungsphasen ihres Nachwuchses bestens vorbereitet.

Jedes Kind entwickelt sich individuell und in seinem ganz eigenen Tempo. Diese Tatsache kann man in den PEKiP-Kursen genauer beobachten. Zudem werden auch die Kinder an den Kontakt mit Gleichaltrigen gewöhnt. Dies ist für die Entwicklung der sozialen Kompetenz durchaus wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden. Die regelmäßige Teilnahme am Prager-Eltern-Kind-Programm verbessert die Fähigkeiten des Kindes sukzessive. Das kontinuierliche Training stärkt den Körper des Babys und intensiviert die Eltern-Kind-Beziehung.

PEKiP, DELFI und LEFino – wo ist der Unterschied?

Die PEKiP-Kurse werden ausschließlich von fachlich kompetenten und ausgebildeten Leitern und Leiterinnen durchgeführt. Diese verfügen allesamt über ein abgeschlossenes Studium im Bereich der Pädagogik. Die Weiterbildung zum PEKiP-Kursleiter dient als zusätzliche Qualifikation und ermöglicht die bestmögliche Betreuung von Eltern und Kindern. Diese Tatsache unterscheidet das Prager-Eltern-Kind-Programm von anderen Kursangeboten wie DELFI und LEFino. Dennoch sind auch diese Kurse qualitativ hochwertig und für die Frühförderung von Säuglingen geeignet. Auch inhaltlich unterscheiden sich die Angebote kaum voneinander. Alle Programme stellen das Wohlbefinden des Kindes in den Mittelpunkt.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einen PEKiP-Kurs?

Die Kursgebühren des Prager-Eltern-Kind-Programms werden in der Regel leider nicht von der Krankenkasse erstattet. Dennoch ist eine Rücksprache mit der zuständigen Kasse zu empfehlen. In manchen Fällen gibt es Möglichkeiten, die ein- oder anderen Kosten über die Krankenversicherung abzuwickeln.

PEKiP
© Kzenon / Depositphotos – PEKiP: Frühförderung auch für dein Kind?

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