Babyschwimmen – weit mehr als nur Planschen!

Babyschwimmen
© NataliaD / Depositphotos – Babyschwimmen – weit mehr als nur Planschen!

Im warmen Wasser zeigen sich Babys oftmals entspannt und voller Wohlgefühl. Möglicherweise erinnert es sie an ihre geschützte Situation in der Fruchtblase. Die Schwerelosigkeit trägt am Anfang der körperlichen Entwicklung zu einem positiven Grundgefühl bei. Zudem stärkt das gemeinsame Planschen mit Papa oder Mama die Eltern-Kind-Bindung. All das zeichnet Babyschwimmen aus.

Könnte ein Babyschwimmkurs auch das Richtige für dein Kind und dich sein? Der folgende Beitrag erklärt, worum es beim Babyschwimmen geht und welche Regeln dabei beachtet werden sollten.

Was ist Babyschwimmen?

Grundsätzlich handelt es sich beim Babyschwimmen um eine frühkindliche Form der Wassergymnastik. Dem Baby werden dabei selbstverständlich keine Schwimmstile antrainiert, wie Kinder sie später in einem Anfängerschwimmkurs lernen. Babys bringen bereits von Geburt an natürliche Bewegungsmuster mit und bewegen sich instinktiv mit diesen durch das Wasser.

Beim Babyschwimmen halten Eltern ihre Kinder im Wasser anfänglich vorsichtig im vertikalen Rumpfgriff. Nach und nach folgen horizontale Haltegriffe in der Bauch- und Rückenlage. Die Haltungen erlauben dem Baby, seine instinktiven Bewegungen auszuführen. Dabei wird mitunter die Muskulatur angesprochen, die für Arm- und Beinbewegungen verantwortlich ist. Anders als auf dem Boden werden die Bewegungen im Wasser jedoch nicht durch die Schwerkraft beeinflusst.

Je nach Alter werden in den Kursen auch Spielsachen und Schwimmhilfen wie Schwimmbretter, Schwimmnudeln oder * eingesetzt. Auch Lieder, Kreisspiele, sowie sensorische Spiele mit dem Element Wasser werden gerne in die Kurseinheiten integriert. Die älteren und wassererprobten Babys krabbeln zudem über schwimmende Matten, sie lassen sich aus dem Sitz ins Wasser plumpsen oder rutschen und tauchen dabei kurz ins Wasser ein. Das gezielte Tauchen von Babys ist jedoch sehr umstritten und wird daher nicht in allen Kursen praktiziert.

Baby mit Schwimmbrett
© NataliaD / Depositphotos – Baby mit Schwimmbrett

Die wichtigsten Vorteile des Babyschwimmens

Entstanden ist das Babyschwimmen in den 1970er Jahren. Forscher vertraten damals die These, dass die leichtfüßigen Bewegungen im Wasser die motorische und sensorische Entwicklung fördern. Sie können Bewegungsabläufe unterstützen, aus denen sich später das Krabbeln und erste Gehbewegungen entwickeln. Man ging davon aus, dass auf diese Weise die körperliche Entwicklung des Kindes gefördert würde. Heute werden jedoch auch die sozialen Vorteile des Babyschwimmens hervorgehoben. Tatsächlich werden durch das Babyschwimmen nicht nur Muskulatur und Nervensystem, sondern auch die emotionale Entwicklung gefördert.

Ein früher Umgang mit Wasser in einer sicheren Umgebung nimmt dem Baby die Angst vor Wasser. Ein professionell angeleiteter Babyschwimmkurs bietet den idealen Rahmen dazu. Die Kinder sind somit früh mit dem Element Wasser vertraut. Das kann auch später zum Vorteil werden, zum Beispiel beim Schwimmenlernen. Doch sollte dieser Aspekt bei Babyschwimmen nicht im Vordergrund stehen und es muss auch nicht zwangsläufig bedeuten, dass dein Kind später einmal ein ambitionierter Schwimmer wird.

Umso relavanter: Babyschwimmen bedingt den engen und vertrauensvollen Kontakt zwischen Mutter oder Vater und dem Säugling. Diese halten das Baby im Wasser und erleben eine intensive gemeinsame Zeit. Dieser Faktor kann kaum überschätzt werden. Er wirkt sich positiv auf die Bindung aus.

Babyschwimmkurs
© NataliaD / Depositphotos – Ein Babyschwimmkurs ist möglich ab  dem Alter von 3 Monaten

Passendes Alter und passender Ort für das Babyschwimmen

Instinktive Schwimmbewegungen gibt es lediglich bei sehr jungen Babys. Wenn der Nachwuchs schon einige Jahre auf der Welt ist, hat er sich dagegen an ein Leben im “Trockenen” gewöhnt. Um von den frühen Instinkten zu profitieren, muss das Babyschwimmen also im richtigen Alter praktiziert werden. Üblicherweise wird es für Kinder im Alter von frühestens 3 Monaten bis 2 Jahren angeboten. Zu früh solltest du mit dem Babyschwimmen nicht anfangen. In den ersten drei Monaten muss sich das Immunsystem des Kindes zunächst stabilisieren. Zudem sollte ein Baby sein Köpfchen bereits stabil halten können.

Der richtige Ort für das Babyschwimmen ist ein professioneller Kurs. Die fachkundige Anleitung beugt zum einen möglichen Risiken vor. Zum anderen stimmen bei diesen Kursen in aller Regel auch die Rahmenbedingungen. Ein kleiner Körper kühlt wesentlich schneller aus als der eines Erwachsenen. Für das Babyschwimmen sind daher Wassertemperaturen zwischen 32 und 34 Grad Celsius empfehlenswert. Das Wasser für das Babyschwimmen muss keimfrei sein und alle Qualitäten von Trinkwasser aufweisen. Babys trinken während des Schwimmens gelegentlich vom Wasser. Viele Schwimmbäder und Geburtskliniken bieten Kurse im Babyschwimmen an. Sie haben auch die passenden Schwimmbecken dafür.

An dieser Stelle auch noch ein Hinweis zum Thema Chlorwasser: Bei Kindern, die zu Asthma neigen, sollte Chlor gemieden werden. Zudem kann Chlorwasser in einzelnen Fällen Allergien auslösen. Falls dies vorkommt, solltest du dich am besten mit dem Kinderarzt darüber austauschen.

Tipps zum Ablauf und zur Ausrüstung

Die meisten Babyschwimmkurse finden in kleinen Gruppen mit 6 bis 8 Eltern und ihren Babys statt. Die Zeit im Wasser variiert in Abhängigkeit vom Alter der Babys, dauert jedoch gewöhnlich nicht länger als 30 Minuten. Auch, wenn dir das kurz vorkommt, für Babys ist das bereits vollkommen ausreichend. Falls dein Baby zittert oder blaue Lippen bekommt, sollte der Wasserspaß ggf. auch schon eher beendet werden. Idealerweise ist dein Baby zum Kursbeginn satt und ausgeschlafen. Zwischen der letzten Mahlzeit und dem Schwimmen solle aber etwas Zeit vergangen sein. Bevor es ab ins Wasser geht, wird gemeinsam mit dem Baby warm geduscht.

Auch ein klein wenig Equipment solltest du zum Babyschwimmen mitbringen. Dazu zählen Schwimmwindeln*, mit denen dein Baby hygienisch auslaufsicher im Wasser unterwegs ist. Sie werden in Babyschwimmkursen von den Veranstaltern meist auch eingefordert. Ein Kapuzenhandtuch*, sowie eine frische Windel, angemessen warme Kleidung und eine Mütze für danach sind ebenfalls wichtig. Viele Babys sind nach dem Babyschwimmen erst einmal hungrig und werden anschließend müde. Denke daher auch an die Verpflegung. Da mit einem Baby alles ein wenig länger dauert, empfiehlt sich für die Eltern ein Bademantel.

Unmittelbar nach dem Babyschwimmen solltest du deinem Nachwuchs zunächst die nasse Schwimmwindel ausziehen und das Kind abduschen. Dadurch verhinderst du, dass dein Kind in der nassen Windel auskühlt und es werden Chlorreste von der Haut entfernt. Hat dein Baby bereits Haare, solltest du diese gut trocken fönen. Manche Eltern cremen ihr Kind nach dem Schwimmen mit einer Hautlotion für Babys* ein. Bei empfindlicher oder trockener Haut kann das nach dem Kontakt mit Chlorwasser sinnvoll sein. Bitte aber nicht vor dem Babyschwimmen eincremen! Ansonsten trägt das Kind das Produkt ins Wasser. Vor dem Babyschwimmen kann ein leichter warmer Duschstrahl das Baby auf das Wasser vorbereiten und es in die richtige Stimmung versetzen.

Bist auch du nun in der richtigen Stimmung fürs Babyschwimmen? Kurse werden zumeist von Schwimmbädern und Schwimmschulen sowie von Elternschulen an den Geburtskliniken angeboten. Prüfe die Angebote in deiner Umgebung.

Babyschwimmen
© NataliaD / Depositphotos – Fördert Motorik und Sinne: Babyschwimmen

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