Öko-Test: Welche Kinderzahncreme ist die richtige?

Kinder-Zahncreme-im-Test
© RODNAE Productions / Pexels – Öko-Test: Welche Zahncreme für Kinder?

Werbung | enthält Produktnennungen*

Für eine gute Zahngesundheit ist es wichtig, dass Kinder zweimal täglich ihre Zähne putzen und Fluorid in geeigneten Mengen einnehmen. Die Wahl der Kinderzahnpasta fällt Eltern jedoch häufig schwer, da sich die verfügbaren Produkte hinsichtlich ihrer Qualität teils stark voneinander unterscheiden.

Öko-Test hat zu Beginn des Jahres 2021 einen Test zu Kinderzahnpasten für Kinder im Alter von bis zu 6 Jahren veröffentlicht. In dessen Zuge wurden 33 Produkte verschiedener Hersteller miteinander verglichen. Das Testergebnis zeigt, dass nicht jede Paste zu empfehlen ist, denn viele getestete Produkte enthalten entweder problematische Inhaltsstoffe oder empfehlen nicht die geeignete Menge an Fluorid. Viele Kindercremes konnten im Test jedoch vollkommen überzeugen und erhielten die Bestnote.

Die 15 Testsieger – die besten Kinderzahncremes im Öko-Test

Ganze 15 Kinderzahncremes konnten im Öko-Test vollkommen überzeugen und erhielten die Bewertung “sehr gut”. All diese Produkte konnten durch die angemessene Menge an Fluorid sowie das Fehlen jeglicher kritischer Inhaltsstoffe überzeugen. Viele der Testsieger sind mit einem Preis ab 30 Cent pro 50 ml zudem besonders preiswert.

Zu den 15 Testsiegern zählen mitunter:

  • Bevola Dental Kids Zahngel (Kaufland)
  • Dentalux Zahngel For Kids Bubblegum (Lidl)
  • Elmex Kinder-Zahnpasta (Colgate-Palmolive)
  • Eurodont Kinder Zahncreme (Aldi)
  • Nenedent Kinderzahncreme homöopathieverträglich mit Fluorid (Dentinox)
  • Prokudent Kids Zahngel Erdbeergeschmack (Rossman)

Vermutlich bist du nun ganz schön überrascht, denn wie man sieht, zählen auch etliche Discounter-Produkte zu den Testsiegern.

Die 3 Testverlierer – von diesen Kinderzahncremes rät Öko-Test ab

Von allen 33 getesteten Kinderzahncremes erhielten lediglich zwei Produkte das Urteil “ungenügend” und eines das Urteil “mangelhaft”. Öko-Test rät von drei Kinderzahnpasten eindeutig ab, da diese aufgrund umstrittener oder bedenklicher Inhaltsstoffe im Test durchgefallen sind.

Die Verlierer im Öko-Test:

  • Oral-B Kids Zucker-frei Fluorid Zahncreme Frozen II (Procter & Gamble)
  • Oral-B Baby Zucker-frei Fluorid Zahncreme (Procter & Gamble)
  • Blend-A-Med Blendi Gel Erdbeergeschmack (Procter & Gamble)

Die Schwachstellen der Kinderzahnpasten

In einigen Kinderzahnpasten wurden Substanzen festgestellt, die eventuell schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. In zwei der getesteten Kinderzahncremes ist Natriumlaurylsulfat enthalten, dessen Einsatz Öko-Test stark kritisiert. Es handelt sich dabei um ein Reinigungstensid, welches die Schleimhäute reizen kann. Die Zahncremes Oral-B Kids Zucker-frei Fluorid Zahncreme Frozen II sowie Oral B Baby Zucker-frei Fluorid Zahncreme enthalten neben Natriumlaurylsulfat auch PEG/PEG-Derivate, welche die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen und auf umweltschädlichem Erdöl basieren. Weitere Produkte, die für den Einsatz von Polyethylenglykole kritisiert wurden, sind das Blend-A-Med Blendi Gel Erdbeergeschmack und Odol-Med 3 Frucktkick Erdbeer- und Minz-Geschmack.

Ein weiterer Kritikpunkt besteht darin, dass bei einigen Kinderzahncremes Hinweise auf den Fluoridgehalt fehlen. Öko-Test vertritt den Standpunkt, dass Kinderzahncremes mit Fluorid darauf hinweisen sollten, dass eine zusätzliche Fluorid-Aufnahme ausschließlich nach Absprache mit einem Arzt zu empfehlen ist. Einige Zahncremes machen entweder gar keine, veraltete oder lückenhafte Angaben zur richtigen Dosierung von Fluorid.

Ökotest-Kinderzahncremes
© RODNAE Productions / Pexels – Kinderzahncremes im Test

In einigen Punkten haben die Kinderzahnpasten im Vergleich zu Tests aus den Vorjahren aber deutlich besser abgeschnitten: im Vergleich zu früheren Tests wurden keinerlei Produkte mit Aluminium, Blei, Zink, Cadmium oder Antimon gefunden.

Die richtige Dosierung von Fluorid

Mittlerweile belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien, dass Fluorid Karies entgegenwirken kann. Kinder sollten also eine angemessene Dosierung an Fluorid erhalten, die aufgrund der Gefahr der Fluorose allerdings nicht überschritten werden sollte. Kinder können das Fluorid entweder durch Zahncremes oder spezielle Tabletten einnehmen. Im Falle der Verwendung einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta zur täglichen Zahnpflege sollten sie jedoch keine Tabletten einnehmen, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Neue Fluorid-Empfehlungen für Kleinkinder

Nachdem unter Kinder- und Zahnärzten, sowie Fachexperten jahrelange Uneinigkeit bzgl. der Fluoridgabe herscht, hat das Expertennetzwerk “Gesund ins Leben” im Jahr 2021 eine Handlungsempfehlung zur Fluoridgabe in Form eines gemeinsamen Konsens veröffentlicht. Demzufolge erhalten Säuglinge ab der Geburt bis zum ersten Zahn täglich eine Kombitablette mit 400 – 500 I.E. Vitamin D und 0,25 mg Fluorid.

Ab dem Zahndurchbruch bis zum Alter von einem Jahr wird dann bis zu zwei mal täglich wahlweise mit einer fluoridhaltigen Zahncreme mit 1.000 ppm Fluorid geputzt und die Gabe von Vitamin D erfolgt ohne Fluoridzusatz. Alternativ werden weiterhin die fluoridhaltigen Kombitabletten verabreicht und das Zähneputzen erfolgt bis zu zwei mal täglich mit einer fluoridfreien Zahncreme.

Ab einem Jahr wird zwei mal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahncreme (zunächst in Reiskorngröße) mit 1.000 ppm Fluorid geputzt. Ab dem Alter von 2 Jahren steigert sich die Menge der Zahnpasta auf Erbsengröße und es wird 2 bis 3 mal täglich geputzt.

Quelle: Netzwerk Gesund ins Leben

Und nun zu einer spannenden Frage, die sich viele Eltern stellen: “Ist das Schlucken von Fluorid-Zahncreme schädlich?” – In hohen Mengen wirkt Fluorid giftig und kann ernsthafte Nebenwirkungen wie eine Fluorose zur Folge haben. Die in Zahncreme enthaltenen Fluorid-Mengen gelten jedoch als unbedenklich. Um Überdosierung vorzubeugen, sollten Kinder fluoridhaltige Zahncreme aber dennoch ausspucken.

Öko-Test vertritt den Standpunkt, dass fluoridfreie Kinderzahnpasta einen Hinweis tragen sollte, dass das Produkt nur im Falle ausreichender Fluoridversorgung empfohlen wird. Fünf der zehn getesteten fluoridfreien Pasten enthalten jedoch keinen Hinweis.

Bio-Qualität versus Discounter-Preise?

Das Ergebnis des Kinderzahncreme-Tests zeigt ganz klar, dass die Qualität des Produkts nicht zwangsläufig von dessen Preis abhängt. Zudem schneidet auch Naturkosmetik im Vergleich zu herkömmlichen Produkten nicht immer besser ab.

Öko-Test hat fünf Naturkosmetik-Zahncremes getestet, die alle die Bewertung “gut” erhielten. Unter den 15 Testsiegern mit der Bewertung “sehr gut” befindet sich keine einzige Bio-Zahncreme, dafür aber einige bekannte Markenprodukte und zahlreiche besonders preiswerte Zahnpasten aus dem Discounter.

Fazit: Worauf achten bei Kinderzahncreme?

Beim Kauf einer Kinderzahnpasta sollte in erster Linie auf die enthaltenen Inhaltsstoffe geachtet werden. Vom Kauf von Produkten, die kritische Inhaltsstoffe wie PEG-Verbindungen, Natriumlaurylsulfat, Zucker und Zuckerersatzstoffe wie Maltodextrin enthalten, rät Öko-Test eindeutig ab. Zudem sollte eine Kinderzahncreme frei von Carbomer sein, da das flüssige Plastik über das Abwasser in die Umwelt gelangen kann.

Mit besonderer Aufmerksamkeit sollte beim Kauf von Zahnpasta auf den Fluoridgehalt geachtet werden. Für Kinder unter 6 Jahren empfehlen sich Zahncremes mit einem Fluoridgehalt von 500 oder 1.000 ppm (siehe “Die richtige Dosierung von Fluorid”). Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollte die altersgemäß korrekte Dosierung der Zahncreme beachtet werden.

TIPP: Mehr Informationen rund um Milchzähne und die Zahnpflege von Babys und Kindern liest du in unseren Ratgebern:

Kinder-Zahnpasta-Ökotest
© RODNAE Productions / Pexels – Öko-Test: Welche Kinderzahnpasta?

*) Dieser Beitrag erfolgt ohne Auftrag durch Dritte. Er beinhaltet jedoch Produkt- und Markennennungen im Rahmen der Berichterstattung.


Den kompletten Testbericht mit den vollständigen Ergebnissen kannst du bei Öko-Test (gebührenpflichtig) downloaden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*