Hilfe! Mein Baby ist allergisch gegen Windeln!

Windelallergie
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Wenn der Babypopo gerötet und gereizt ist, denken viele Eltern zunächst nicht an eine Windelallergie, sondern an eine Windeldermatitis. In der Tat ist sie eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Sie wird durch eine Kombination aus Feuchtigkeit, Reibung und Kontakt mit Bakterien oder Pilzen verursacht.

In seltenen Fällen kann es jedoch auch zu einer Allergie oder Unverträglichkeit auf die Inhaltsstoffe von Windeln kommen. Diese können sich ebenfalls in Form eines wunden, entzündeten Babypopos äußern.

So erkennst du eine Windelallergie

Die Symptome einer Allergie oder Hautunverträglichkeit auf Einwegwindeln können sich in unterschiedlicher Weise äußern. Häufige Beschwerden sind:

  • Rötung und Reizung der Haut im Windelbereich
  • Juckreiz oder Brennen
  • Eiterbildung
  • Bläschenbildung
  • Schuppung der Haut

Windelallergie oder Windeldermatitis?

Eine Abgrenzung ist nicht immer ganz einfach. Eine Allergie gegen Windeln ist eine Form von Kontaktallergie. Sie tritt nur im Kontakt mit der Windel auf und verschwindet, wenn der Kontakt mit der Windel vermieden wird. Eine Windeldermatitis hingegen kann auch durch andere Faktoren wie Feuchtigkeit, Wärme, Reibung oder eine Pilzinfektion verursacht werden. Sie kann auch außerhalb des Windelbereichs auftreten und verschwindet nicht, wenn der Kontakt mit der Windel vermieden wird.

Um eine Windeldermatitis von einer Allergie oder Hautunverträglichkeit abzugrenzen, ist es wichtig, den Windelbereich des Babys sorgfältig zu beobachten. Nicht immer lässt sich die Abgrenzung problemlos treffen. Doch tritt eine Windeldermatitis deutlich häufiger auf, als eine Windelallergie. Wenn die Symptome nach dem Wechsel auf eine andere Windelmarke oder auf Stoffwindeln bzw. nach einer Änderung der Windelpflege nicht verschwinden, sollte ohnehin ein Arzt aufgesucht werden. Er wird den Windelbereich des Kindes untersuchen und gegebenenfalls einen Allergietest durchführen.

Ursachen für eine Windelallergie

Die genaue Ursache für Allergien und Hautunverträglichkeiten auf Einwegwindeln liegt nicht immer auf der Hand. Grundsätzlich sind Babys mit empfindlicher Haut oder einer bestehenden Allergie gegenüber anderen Stoffen potenziell anfälliger für eine Windelallergie. Auch die genetische Veranlagung kann dabei eine Rolle spielen. Wer eine allergische Reaktion vermutet, der sollte genau auf die Inhaltsstoffe der Windeln schauen. Häufige potenzielle Allergene in Einwegwindeln sind:

  • Latex: Latex ist ein Naturmaterial, das in vielen Einwegwindeln verwendet wird, zum Beispiel in Form von elastischen Gummibändchen. Es kann zu allergischen Reaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz oder Atembeschwerden führen.
  • Duftstoffe: Duftstoffe werden in vielen Einwegwindeln hinzugefügt, auch in Form von Lotionen, die als hautpflegend beworben werden. Sie können jedoch auch die Haut reizen und zu Allergien führen.
  • Kleb- und Farbstoffe: Sie werden ebenfalls in einigen Einwegwindeln verwendet. Auch sie können allergische Reaktionen auslösen.
  • Hinzu kommen in immer wieder auftretenden Fällen leider noch krankmachende Inhaltsstoffe, wie: Dioxine, Erdöl, Weichmacher, Pestizide, Chlor, Formaldehyd und andere Chemikalien. Ein besonders hoher Anteil an Chemie steckt zumeist im sogenannten Superabsorber, der für die Saugfähigkeit der Einwegwindel sorgt.

Sind Stoffwindeln schonender?

Stoffwindeln sind aufgrund ausgewählter Materialien, zumeist nicht nur schonender für die Haut, sondern auch nachhaltiger. Sie können gewaschen und wiederverwendet werden. Stoffwindeln verhindern somit eine Menge Müll. Die Hersteller verwenden häufig eine Kombination aus natürlichen Bio-Materialien und funktionalen, synthetischen Fasern, um eine ideale Kombination aus Tragekomfort, Atmungsaktivität und antibakteriellen Eigenschaften zu erzielen. So zum Beispiel der deutsche Windelhersteller Sumobaby aus Berlin, der auf einen ausgeklügelten Materialmix aus unterschiedlich geformten Viskosefasern und Bio-Baumwolle in Verbindung mit pharmazeutischem Zink setzt (Quelle: sumobaby.com). Bei anderen Herstellern wiederum finden sich zudem Materialien, wie Bambuszellstoff, Polyester oder Nylon. Manche Stoffwindeln setzen auf ein waschbares Innenvlies, manche nutzen ein Einwegvlies.

Was das Reinigen anbelangt, so ist es wichtig, gerade bei Allergien auf ein hautschonendes Waschmittel zu achten und auf Weichspüler zu verzichten. Leider schwirren noch sehr viele veraltete Informationen zur Ökobilanz von Stoffwindeln im Netz herum. Neuere Quellen, wie zum Beispiel diese Meta-Studie der UN, besagen, dass es sich (trotz Wasser- und Energieverbrauch) bei Stoffwindeln tatsächlich um die umweltfreundlichere Lösung handelt (Quelle: lifecycleinitiative.org). Stoffwindeln sind somit eine echte Alternative. Und noch ein weiter Vorteil, den man nicht unterschätzen sollen: Mit Stoffwindeln lässt sich beim Wickeln bares Geld sparen.

Sofort-Maßnahmen bei einer Windelallergie

Wenn du bei deinem Baby eine Allergie oder Hautunverträglichkeit auf Einwegwindeln vermutest, solltest du als Erstes dafür sorgen, dass dein Baby nicht mehr mit dem Auslöser in Berührung kommt. Wechsle unerzüglich die Windelmarke auf ein Produkt, das frei von Latex, Duft- und Farbstoffen ist oder steige direkt um auf Stoffwindeln. Achte zudem auf einen regelmäßigen Wechsel der Windel und reinige den Windelbereich deines Babys mit warmem Wasser anstatt mit parfümierten Feuchttüchern. Auch sie können Allergene beinhalten. Solange die Haut noch gereizt ist, kann frische Luft helfen. Lass dein Baby eine Zeit lang ohne Windel auf einer Unterlage spielen. Bei sehr starken allergischen Reaktion kann ein Antihistaminikum vonnöten sein. Suche bitte den Kinderarzt auf.

Tipps zur Vorbeugung

Um einer Hautreizung durch Einwegwindeln vorzubeugen, kannst du folgende Tipps beachten:

  • Prüfe und wechsle die Windel deines Babys regelmäßig, um die Haut trocken und sauber zu halten.
  • Achte darauf, dass die Windel weder zu locker, noch zu eng sitzt.
  • Verwende eine parfümfreie Windelcreme, die die Haut schützt und pflegt.
  • Vermeide Einwegwindeln mit Latex, Duftstoffen oder Farbstoffen.
Windelallergie
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