5 einfache Lernspiele für mehr Konzentration

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© Charles Parker / Pexels – Lernspiele im Freien helfen deinem Kind, Stress abzubauen

Viele Kinder stehen im Schulalltag unter Stress. Gerade Schulanfänger können das Problem anfangs noch gar nicht benennen, doch unter Stress macht das Lernen zu Hause keinen Spaß und die Konzentration lässt nach. Eltern benötigen jetzt eine Menge Geduld. Wie kannst du dem Lernfrust deiner Kinder begegnen? Die Antwort lautet: Hilf ihnen, mit Spaß und Freude flexibel zu lernen. Lernspiele können dabei eine tolle Hilfe sein.

Dieser Beitrag verrät, wie Kinder Spaß am Lernen haben und dabei Zeit in der Natur verbringen können. Gemeinsam mit Mama oder Papa etwas zu unternehmen, ist für Kinder eine wichtige Erfahrung. Lernspiele lassen sich ganz unkompliziert in den Ausflug integrieren.

Raus aus der Wohnung, hinein ins Grüne

Lernen im Freien verspricht deshalb entspannte Stunden, weil viele Dinge, die Lernfrust verstärken können – z. B. der Schreibtisch, Schulbücher und Hefte – nicht mitkommen. Stattdessen sorgen frische Luft, Sonnenschein und unterhaltsame Lernspiele für fröhliche Stimmung. Das entspannt dein Kind und dich ebenfalls. Wer draußen mit seinem Kind spielerisch lernt, schafft einen Rahmen, in dem Kinder unvoreingenommen wichtige Erfahrungen sammeln können. Sie lernen ganz anders und entwickeln ein positives Gefühl zum Lernen. Und: ein gemeinsames Picknick, zum Beispiel mit selbstgemachten Haferkeksen und einer kleinen Erfrischung, festigt die positive Erfahrung.

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© Charles Parker / Pexels – Lernen im Freien statt im Klassenzimmer

Bewegung begünstigt Lernerfolg

Mit Bewegung lernt es sich besser, das ist heutzutage erwiesen. Wenn dein Kind sich bewegt, werden motorischer Bereiche des Gehirns in Aktivität versetzt. Sie sind Hauptakteure bei der Verarbeitung von Informationen und spielen auch bei der Abspeicherung von Fakten und Sachverhalten eine zentrale Rolle. Es ist erwiesen, dass sich Wörter, Zahlen und Inhalte leichter merken lassen, wenn während des Lernens rhythmische Bewegungen oder raumgreifende Gesten eingesetzt werden. Grund genug, die Natur als Klassenzimmer zu nutzen.

Mit Lernspielen an der frischen Luft lässt sich die Konzentrationsfähigkeit deines Kindes super fördern. Gleichzeitig kommt der Kreislauf in Schwung und Stress wird abgebaut. Besonders gut für Lernspiele im Freien eignen sich Aufgaben wie Vokabeln pauken, Kopfrechenaufgaben und Auswendiglernen von Fakten oder Fremdwörtern. Wir haben für dich und dein Kind ein paar tolle Lernspiele gesammelt, für die es nur wenig braucht.

Lernspiel 1: Naturbingo – Bäume, Sträucher und Blumen kennenlernen

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© Plexipeople – Naturbingo als Lernspiel-Tipp

Beim Naturbingo braucht es nicht mehr als leere Eierkartons, einen Drucker nebst Papier sowie Stift, Schere und Klebstoff. Bei diesem Spiel bekommen Kinder einen Zettel, auf dem in zwei übereinander liegenden Zeilen mit 5 Kästchen jeweils Gegenstände aus der Natur eingezeichnet sind. Dies können z. B. Blüten, Kleeblätter, Sand, Rindenstücke und anderes mehr sein. Die Kinder haben nun die Aufgabe anhand der Vorgaben auf dem Zettel die entsprechenden Dinge in der Natur zu finden und sie im Eierkarton zu platzieren.

Eine ausführliche Anleitung inklusive einer fertig vorbereiteten Vorlage findest du auf der Website von Plexipeople im Beitrag “Naturbingo Spielspaß mit den Kindern”. Du kannst auch eine blanko Vorlage benutzen und selbst die Dinge einzeichnen, die deine Kinder in der Natur finden sollen. Bei der Auflösung des Spiels kannst du ein paar wichtige Fakten liefern wie z. B. die Funktion der Lamellen eines Pilzes oder die Erklärung der Funktionen von Blüten und Pollen.

Lernspiel 2: Zahlen-Hüpfspiel

Bewegt rechnen üben – das ermöglicht die nächste Übung. Beim Zahlen-Hüpfspiel benötigt ihr Asphalt, einen Bürgersteig, einen Hof oder eine andere befestigte Fläche, sowie Straßenkreide. Achte dabei auf die Umgebung, damit dein Kind und du sicher vor dem Straßenverkehr seid! Du zeichnest einen Zahlen-Pfad mit zehn bis zwölf Kästchen auf. Für Fortgeschrittene dürfen es auch mehr Zahlen sein. Gut geeignet ist auch die Zahlenformation vom bekannten Pausenhof-Hüpfspiel “Himmel und Hölle”. Das Kind erhält nun einen Geheimcode, z.B 1-3-2-4, denn es hüpfen muss. Die Aufgaben können mit kurzen Geheimcodes starten, die zunehmend länger werden. Ein tolles Gedächtnistraining.

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© Kathas_Fotos / Pixabay – Hüpfend rechnen statt Kopfzerbrechen

Auch einfache Rechenaufgaben in den vier Grundrechenarten lassen sich wunderbar im Hüpfen üben. Die Erfahrung mit allen Sinnen verankert neu gelerntes besser im Gedächtnis.

Unser Tipp: Mit den Zahlen-Puzzlematten aus Moosgummi* lässt sich diese Übung auch gut im Kinderzimmer umsetzen.

Lernspiel 3: Kreativität mit Naturmaterialien

Eine großartige Möglichkeit die Sinne anzuregen ist, Naturprodukte kreativ zu verwenden. Bei einem Spaziergang durch die Natur kannst du dein Kind dazu anleiten, die Rinde eines Baumes ganz genau zu ertasten. Mit einem Blatt und Wachsmalstiften nimmt dein Kind zusätzlich die Konturen der Baumrinde auf und beschreibt dabei, was es sieht. Dazu muss es einfach das Papier auf die Rinde legen und mit den Stiften darüber fahren. Die Struktur drückt sich durch.

Zusätzlich sammelt ihr die dazugehörigen Blätter und eventuell Samen oder Früchte ein. Dies wiederholt ihr an mehreren Bäumen und nutzt unterschiedliche Farben. Zu Hause erstellt dein Kind eine Collage aus den mitgebrachten Utensilien und ergänzt sie mit Beschriftungen wie dem Namen des Baumes und der Bezeichnung der Früchte. Auf diese Weise lernt es einzelne Baumarten intensiv mit allen Sinnen kennen.

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© Charles Parker / Pexels – Baumrinde ertasten

Lernspiel 4: Murmel-Rechnen

Murmelspiele sind sehr beliebt und viele von ihnen schulen die Geschicklichkeit und die Konzentrationsfähigkeit deines Kindes. Beim Murmel-Rechnen brauchst du ein Stückchen Pappe oder einen Karton. Du schneidest mehrere Aussparungen an die Unterkante des Kartons, die mindestens so groß sind, dass die Spielmurmeln hindurchpassen. Die Löcher versiehst du mit Punktzahlen in 5er Schritten, also mit 5, 10, 15 oder 20 Punkten. Je größer der Durchmesser, desto niedriger die Punktzahl.

Nun stellst du den Karton auf, z. B. lehnst du ihn vor eine Wand. Mit einem Abstand von ca. 1 Meter setzt du dich mit deinem Kind davor. Nun rollt ihr abwechselnd die Murmeln und versucht, sie durch eine der Aussparungen zu bekommen. Gelingt es, werden die Punkte genannt und jeweils aufsummiert. Wer zuerst 100 Punkte erreicht hat, gewinnt.

Lernspiel 5: Was fehlt hier?

Bei diesem Spiel können mehrere Kinder mitmachen, es funktioniert aber auch zu zweit. Draußen in der Natur, im eigenen Garten oder unterwegs auf dem Spaziergang werden 10 bis 15 Teile gesammelt. Dies können Steine, Pflanzenteile wie Wurzeln, Äste und Blätter, aber auch tierisches wie Federn oder Schneckenhäuschen sein.

Alle Mitspieler setzen sich zusammen auf den Boden oder an einem Picknicktisch und legen ihre gesammelten Schätze in die Mitte. Nun steht allen eine Minute Zeit zur Verfügung, um sich die Dinge einzuprägen. Eines der Kinder wird dazu auserkoren, die Rolle des Spielleiters zuerst zu übernehmen. Alle anderen Kinder schließen jetzt die Augen. Das spielleitende Kind entfernt einen Gegenstand aus der Mitte und die anderen dürfen die Augen wieder öffnen. Wer weiß, was fehlt? Wer es zuerst errät, übernimmt die Rolle des Spielleiters.

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© Charles Parker / Pexels – Sammeln und raten

Fazit: Draußen lernt es sich entspannt und spielerisch fast wie von selbst

Gemeinsam durch die Natur zu streifen und draußen spielerisch zu lernen ist ein besonderes Erlebnis. Gerade Grundschulkinder lieben es, durch die freie Natur zu strolchen und sich auszuprobieren. Hier ist viel Raum, um die eigenen Fähigkeiten zu entdecken und die Sinne zu verfeinern.

Wichtig: Du solltest auf jeden Fall darauf achten, dass dein Kind nicht mit giftigen Pflanzen in Berührung kommt. Außerdem kannst du deinem Kind den respektvollen Umgang mit der Natur beibringen, damit keine Tiere aufgeschreckt und keine Pflanzen unnötig abgerissen oder zerstört werden. Das Buch “Die Umweltkonferenz der Tiere” kann hierzu eine sinnvolle Ergänzung sein.

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