Wenn Vincent für Wirbel sorgt – Wetterpatenschaft als Geschenkidee

Wetterpatenschaft
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Gerade mal 3 Jahre alt und schon Wetterpate? – Eine Wetterpatenschaft zählt wohl zu den eher außergewöhnlichen Patenschaften und erfreut sich deshalb großer Beliebtheit als originelle Geschenkidee zur Geburt, zur Taufe oder zu Geburtstagen. Wir verraten euch, wie es funktioniert und was ihr dafür tun müsst, wenn euer Kind schon bald als Tiefdruckgebiet für ordentlich Wirbel sorgen soll.

Erst kürzlich noch bestimmte Hoch Valentin die Wetterlage und bescherte uns hierzulande klassisches Novemberwetter. Den Norden durchstreiften währenddessen einige Wolkenfelder von Tief Tanja. Tanja zog es jedoch vor, sich in Richtung Skandinavien zu verlagern. Ihre Vorgänger Sarah und Udo hatten bereits das Feld verlassen.

Um Zufall handelt es sich hierbei nicht – zumindest, was die Namensgebung der sogenannten “Druckgebilde” angeht. Die Benennung von Hoch- und Tiefdruckgebieten hat bereits eine lange Geschichte. Seit 1954 vergibt das Institut für Meteorologie an der FU Berlin die Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete in Mitteleuropa.

Im November 2002 wurde an der FU die Aktion Wetterpate ins Leben gerufen, welche sich mit der Namensvergabe befasst. Die Studierenden dokumentieren außerdem die Entwicklung der Hochs und Tiefs, sowie deren Auswirkungen auf die Wetterlage. Dabei werden sie vom Verein Berliner Wetterkarte e.V. lehrend und beratend unterstützt. Die Namen werden schließlich von den Wetterdiensten übernommen und erscheinen somit auf unzähligen Wetterkarten diverser Medien.

Tiefdruckgebiet-Vincent
© Deutscher Wetterdienst, Quelle: FU Berlin

Wetterpatenschaft als Geschenkidee

Eine Wetterpatenschaft zu verschenken ist unbestritten eine außergewöhnliche Idee. Bislang bekannter sind Patenschaften von Sternen oder Bäumen. Doch hätte es nicht seinen Reiz, als fulminantes Sturmtief Karriere zu machen? Oder als kleiner Sonnenschein Pate für herrliches Frühlingswetter zu stehen? Gebt der Wetterlage doch den Namen eures Kindes oder Partners. Oder verschenkt eine Wetterpatenschaft zur Geburt. Als Wetterpate kann euer kleiner Wirbelwind seinem Namen definitiv alle Ehre machen.

Tiefdruckgebiet
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Wie wird man Wetterpate?

Auf der Homepage der Aktion Wetterpate der FU Berlin wetterpate.de gibt es je eine Liste mit Hoch- und Tiefdruckgebieten für das laufende Jahr. Die Vergabe für das Folgejahr findet jährlich im September statt. Schnell sein lohnt sich, denn die Listen sind alphabetisch und die gängigen Anfangsbuchstaben sind schnell vergeben.

Was kostet eine Wetterpatenschaft?

Die Preise für die Patenschaften von Hochs und Tiefs sind unterschiedlich. Derzeit zahlt man für eine Hoch-Patenschaft 360,- Euro und für eine Tief-Patenschaft 240,- Euro. Der Grund für diesen Unterschied: Hochdruckgebiete weisen eine deutlich längere Lebensdauer auf als Tiefdruckgebiete. Sie verbleiben somit länger auf den Wetterkarten und der Pate hat länger etwas davon.

Manch einer mag sich nun mit Recht fragen, was mit der Patenschaft passiert, wenn das Hoch oder Tief dann irgendwann wieder verschwunden ist? Doch keine Sorge! Alle Wetterpaten erhalten eine Patenschaftsurkunde mit dem Taufdatum ihres Hoch- oder Tiefdruckgebiets inklusive seiner zugehörigen individuellen Lebensgeschichte.

Durch den Verkauf der Patenschaften wird die studentische Wetter- und Klimabeobachtung an der Station Berlin-Dahlem der Freien Universität Berlin unterstützt.

Regeln bei der Namenswahl

Auch bei der Auswahl der Namen für die Hochs und Tiefs gibt es ein paar Regeln zu beachten:

  • Nur standesamtlich anerkannte Vornamen werden zugelassen. Diese dürfen, abgesehen von den deutschen Umlauten, keine Sonderzeichen enthalten.
  • Doppelnamen, Familiennamen oder Firmennamen scheiden von vornherein aus
  • In geraden Jahren erhalten Tiefdruckgebiete weibliche und Hochdruckgebiete männliche Vornamen. In Jahren mit ungerader Jahreszahl ist es umgekehrt.

Tipp: Lasst euch bei der Namenswahl für die Patenschaft von unserem beliebten Namensgenerator unterstützen.

2021: Quentin oder Yannick?

In 2021 sind es also die Mädelsnamen, die für die Namensgebung von Hochdruckgebieten verwendet werden. Die Tiefs hingegen werden in 2021 männlich benannt sein. Erfahrungsgemäß werden laut der FU Berlin etwa 50-60 Hochs und 130-150 Tiefs pro Jahr getauft. Daher sind die Hochdruckgebiete gewissermaßen eine Rarität und schneller vergriffen. In der Tat sind für 2021 bereits alle Hochs vergeben.

Wer für das nächste Jahr schnell noch ein Tiefdruckgebiet ergattern will, der findet aktuell (Stand: 27.11.2020) noch freie Plätze bei den Anfangsbuchstaben “Q”, “X” ,”Y” und “Z”. Wie also wäre es zum Beispiel mit Quentin oder Yannick?

Kinder-als-Wetterpaten
© Victoria_Borodinova / Pixabay


Wie entsteht die Wettervorhersage? – Quelle: WDR | Youtube

Ein Kommentar zu “Wenn Vincent für Wirbel sorgt – Wetterpatenschaft als Geschenkidee”

  1. Du bringst mich mit der Wetterpatenschaft auf eine ganz tolle Idee 🙂

    Raketen, Astroiden, Satelliten und Planeten sind aktuell das erste was unserem jüngsten nach dem aufstehen durch den Kopf schwirrt 😊 , da wäre ein eigener Stern zu Weihnachten doch die Idee, oder? Diesen kann er dann in 20-30 Jahren mal mit seinem selbst gebauten Sternenflitzer besuchen 😉

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