Häufig taucht die Frage auf, ob das Trinken von Tee in der Schwangerschaft und Stillzeit empfehlenswert oder sogar schädlich ist. Welchen Tee und wie viel von einer Teesorte darf oder sollte man trinken? In diesem Beitrag klären wir darüber auf, auf was du achten solltest.
FAQ:
Tee-Sorten und ihre Wirkung: Schwangerschaftstees & Klassiker
Viele Kräuter und damit auch Tee-Sorten sind in der Schwangerschaft tabu oder nur in geringen Maßen empfehlenswert. Deshalb ist es wichtig, sich vorab zu informieren, welche Tees zu welchem Zeitpunkt und in welcher Menge geeignet sind. Für besondere Verunsicherung sorgen dabei widersprüchliche Aussagen zu Kräutern, die einerseits in Schwangerschaftstee-Mischungen enthalten sind, die aber an anderer Stelle als bedenklich oder sogar ungeeignet für Schwangere bezeichnet werden. Beispiele für kontrovers diskutierte Kräuter bzw. Tee-Sorten sind:
Neben den o.g. Sorten, die typischerweise in vielen Schwangerschaftstees enthalten sind, gibt es auch noch viele beliebte Alltagsklassiker, die aufgrund ihrer positiven Wirkung gerne getrunken werden:
Ob und inwiefern die Tee-Sorten auch in der Schwangerschaft und Stillzeit empfehlenswert sind, liest du hier:
Himbeerblättertee
Himbeerblätter lockern das Gewebe. Mitunter auch das Gewebe im kleinen Becken, was für den Vorgang der Geburt hilfreich sein soll. Viele Hebammen empfehlen Himbeerblättertee deshalb ab der 36. oder 37. Schwangerschaftswoche als geburtsvorbereitende Maßnahme. Allerdings handelt es sich dabei vielmehr um ein traditioniertes und überliefertes Wissen, das jedoch wissenschaftlich nie ausreichend durch Studien belegt werden konnte. Die Europäische Behörde für Arzneimittelsicherheit (EMA) rät Schwangeren sogar vom Konsum von Himbeerblättern ab.
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Frauenmanteltee
Auch das Frauenmantelkraut ist eine uralte Frauenheilpflanze. Es wirkt durchblutungsfördernd und darüber hinaus wird ihm eine regulierende Wirkung auf die Gelbkörperhormonbildung zugesprochen. Frauenmanteltee wird deshalb häufig im Zusammenhang mit Kinderwunsch empfohlen. In der Schwangerschaft jedoch sollte Frauenmantelkrauttee jedoch nach Meinung vieler Experten überhaupt nicht getrunken werden, da er Wehen auslösen kann. Aufgrund seines hohen Gerbstoffgehalts kann der Tee außerdem bei empfindlichen Personen die Schleimhäute reizen oder zu Übelkeit führen. Für Schwangere mit empfindlichem Magen ist er auch aus diesem Grund nicht der ideale Tee.
Brennesselblättertee
Brennnesselblätter helfen beim Entwässern und beeinflussen durch ihren hohen Eisenwert die Blutbildung. Von Seiten vieler Fachleute wird in der Schwangerschaft jedoch gerade aufgrund der entwässernden Wirkung vom Trinken von Brennesseltee abgeraten. Diese Wirkung kann nämlich die Nährstoffversorgung des Kindes beeinträchtigen.
Schafgarbentee
Schafgarbe ist als vielseitige Frauenheilpflanze bekannt und wirkt sich u.a. positiv auf die Verdauung aus. In der Schwangerschaft haben viele Frauen Probleme mit der Verdauung, weshalb dieser Tee zunächst interessant scheint. Andererseits sagt man dem Tee eine stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter nach, weshalb der Tee während der Schwangerschaft wohl dennoch mit Vorsicht zu genießen ist. Er kann vorzeitige Wehen auslösen.
Kamillentee
Kamillentee ist aufgrund seiner beruhigenden und antibakteriellen Wirkung ein wahres Multi-Talent unter den Tee-Sorten. 1 bis 2 Tassen pro Tag können in der Schwangerschaft bedenkenlos getrunken werden. Unterstützen kann Kamille insbesondere bei Sodbrennen, Morgenübelkeit und Schlafstörungen.
Salbeitee
Auch der Salbeitee kann stimulierend auf die Gebärmutter wirken. Du solltest wenn, dann nur sehr kleine Mengen davon trinken. Während der Stillzeit ist er ebenso wie die Pfefferminze nicht empfehlenswert, da er die Milchbildung hemmen kann. Tipp: Der bitter schmeckende Salbeitee eignet sich aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung sehr gut zum Gurgeln bei Halsentzündungen. In dieser Form kann er unbedenklich verwendet werden, ebenso wie als Küchengewürz.
Fencheltee
Fencheltee ist ein beliebtes Hausmittel bei Magenkrämpfen, Blähungen und Verdauungsbeschwerden. Schon für Babys wird er als Hausmittel gegen Blähungen empfohlen. In Maßen getrunken darf er auch in der Schwangerschaft konsumiert werden, z.B. gegen Sodbrennen. Fencheltee wirkt milchbildend und ist deshalb, neben Anis und Kümmel, Bestandteil in vielen Stilltees.
Pfefferminztee
Pfefferminztee ist ein beliebter Tee gegen die Morgenübelkeit in der Schwangerschaft. Er darf in geringen Mengen getrunken werden. Bei Sodbrennen sollte jedoch lieber darauf verzichtet werden. Pfefferminzöl sollte dagegen gänzlich vermieden werden, da es stimulierend auf die Gebährmutter wirken kann. Während der Stillzeit ist Pfefferminztee eher ungeeignet, da er sich hemmend auf die Milchbildung auswirken kann. Pfefferminztee wird deshalb oft zur Unterstützung beim Abstillen verwendet.
Ingwertee
In geringen Mengen konsumiert, eignet sich Ingwertee hervorragend als Hausmittel gegen Schwangerschaftsübelkeit, sowie auch gegen Erkältung. In übermäßigen Mengen sollte Ingwer in der Schwangerschaft aber nicht konsumiert werden, da ihm eine wehenfördernde Wirkung zugesprochen wird. Ist der Geburtstermin bereits überschritten, kann der Verzehr von Ingwer oder Ingwertee ein natürlicher Wehenförderer sein. Das sollte jedoch nicht ohne vorige Absprache mit der Hebamme erfolgen.
Schwarztee
Auch Schwarztee enthält Koffein. Am besten ist es, darauf während der Schwangerschaft zu verzichten. Wer jedoch nicht komplett darauf verzichten mag, sollte nicht mehr als 2 Tassen am Tag davon trinken. Den Tee nach Möglichkeit nur kurz ziehen lassen. Auch in der Stillzeit sind koffeinhaltige Getränke, wie Kaffee, Cola und Schwarztee ungeeignet.
Grüner Tee
Grüner Tee enthält, neben vielen gesundheitsfördernden Stoffen wie u.a. Catechinen (sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativer Wirkung), auch geringe Mengen an Koffein. Im Vergleich ist grüner Tee etwas gesünder als Schwarztee. Doch unterm Strich gilt hier das Gleiche: Trinke während der Schwangerschaft nicht mehr als 2 Tassen am Tag. In geringen Mengen kann grüner Tee gegen Müdigkeit in der Frühschwangerschaft helfen und die Verdauung unterstützen.
Wieviel Tee darf man in der Schwangerschaft trinken?
Generell gehen die Experten-Meinungen zu verschiedenen Kräutertees in der Schwangerschaft auseinander. Wobei man in den meisten Fällen betrachten muss, dass auch die Dosierung eine Rolle spielt. In geringer Menge konsumiert, sind viele Teesorten unbedenklich. Insbesondere in fertigen, frei verkäuflichen Schwangerschaftstee-Mischungen ist der prozentuale Anteil einzelner Kräuter i.d.R. nicht so hoch. Es wird zudem oft ein Konsum von nicht mehr als 2 Tassen pro Tag empfohlen.
Solltest Du in der Schwangerschaft gerne medizinisch wirksame Tees trinken (z.B. bei Erkältung oder Verdauungsbeschwerden), informiere Dich vorab über erlaubte Teesorten und die empfohlene Menge. Es gibt viele klassische Sorten, die in kleinen Mengen und nicht über längere Zeit hinweg getrunken, als unbedenklich gelten.
Einige Tees, die in der Schwangerschaft getrunken werden können, sind während der Stillzeit nicht geeignet. Während Fencheltee die Milchbildung fördert und deshalb ein elementarer Bestandteil vieler Stilltees ist, hemmen Pfefferminze und Salbeitee die Milchbildung und sollten deshalb vermieden werden. In der Stillzeit gilt außerdem für Tee, wie auch für alle anderen Getränke, Lebensmittel und Medikamente, dass die Inhaltsstoffe in die Muttermilch gelangen. Deshalb ist der bewusste Umgang damit weiterhin sehr wichtig.
Unbedenkliche Tee-Sorten für den Genuss in der Schwangerschaft
Ohne bestimmte Indikation wird Tee auch einfach gerne zum Genuss getrunken. Beliebte Alltagsklassiker neben schwarzem oder grünem Tee sind außerdem Früchtetee oder Roiboos. In der Schwangerschaft und Stillzeit solltest du bei diesen Teesorten folgendes beachten:
Gut geeignet in der Schwangerschaft, wie auch in der Stillzeit, sind Früchtetees aus vorzugsweise milden, magenschonenden Fruchtsorten wie z.B. Erdbeere, Himbeere, Apfel, Kirsch oder Sanddorn. Vor allem Sanddorn beinhaltet viele Vitamine, sowie auch Eisen. Säuernde Bestandteile, wie Zitronensäure, Orangenschale, Hibiskus oder Hagebutte können Sodbrennen fördern. Bist du davon betroffen, so solltest du auf solche Teesorten verzichten.
Eine besondere Empfehlung ist außerdem Roiboostee, der sowohl in der Schwangerschaft, wie auch in der Stillzeit bedenkenlos getrunken werden kann. Roiboos zeichnet sich durch viele positive Eigenschaften aus: Er ist frei von Koffein und mild im Geschmack. Zudem enthält er Eisen, Mineralien und Antioxidantien. In der Schwangerschaft kann Roiboostee helfen, Anspannungen und Stress entgegenzuwirken. Beim Kauf solltest du Wert auf Bio-Sorten legen, die frei von krebserregenden Pestiziden sind.
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4 Regeln für den Tee-Konsum während Schwangerschaft & Stillzeit
- Vernünftiger und maßvoller Genuss, d.h. Höchstmengen beachten und nicht literweise trinken
- Eine bestimmte Tee-Sorte nicht über lange Zeit hinweg trinken, sondern für Abwechslung sorgen
- Unterschiede bzgl. geeigneter Tee-Sorten in Schwangerschaft und Stillzeit beachten
- Die empfohlene Ziehzeit und Temperatur einhalten und den Tee nicht mehr trinken, falls er zu lange gezogen hat
ÖKO-Test: 14 Stilltees im Test (2018)
Auch in 2018 hat Ökotest wieder Stilltees getestet. Diesmal 14 verschiedene Sorten, darunter 12 Bio-Produkte. Das Ergebnis: Keiner der getesteten Tees überschreitet die Höchstmenge an Nitrat laut der Trinkwasserverordnung. Bei zwei Dritteln der getesteten Tees konnten jedoch Spuren von verschiedenen Pestiziden nachgewiesen werden. Vier Tees schnitten “mangelhaft” oder “ungenügend” ab, sieben Teemischungen konnten weiterempfohlen werden.
Getestet wurden folgende Produkte (die Testsieger mit “sehr gut” sind als Affiliate-Links verlinkt):
- Lebensbaum Stilltee Demeter*
- Mamas Babydream Bio Stilltee Kräuter
- H&S Bio Stilltee für Mütter
- Bombastus Stilltee Öko
- Hipp Mama Bio-Stilltee
- Babylove Mama Bio Stilltee
- Medesign Stilltee, Pulver
- Mam Alete Schwangeren- und Stilltee
- Alnatura Stilltee Kräutertee Demeter*
- Aurica Kräutertee Stilltee
- Salus Stilltee*
- Weleda Mama Stilltee
- Holle Bio Still-Tee*
- Sidroga Bio Stilltee für die Mutter
Hier geht es zum Testbericht: 14 Stilltees im Test – ÖKO-TEST
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Eure Ansprechperson in der Windelprinz Redaktion ist Stefanie. Die dreifache Mami gründete in 2017 das Onlinemagazin Windelprinz.
Ich habe die Mama Stilltees von Hipp so geliebt damals. Manche Sorten gibt es ja leider nicht mehr, aber ich habe hier eine Packung stehen – das bringt auch so viele Erinnerungen zurück 🙂
Hallo!
Als erstes möchte ich sagen, wirklich ein toller Beitrag, den ich wirklich sehr schätze… Ich habe mich da schon viel über Himbeerblättertee informiert und muss wirklich sagen, dass ich diesen Tee auch trinken werde, wenn ich mal schwanger bin. Ausserdem habe ich auch auf der Internetseite http://www.himbeerblaettertee.info/infografik.html eine tolle Infografik entdeckt, bei der das Wichtigste über den Tee geschrieben wird. Natürlich hat es da auch weitere Informationen, die wirklich sehr gut sind. Eventuell interessiert sich ja jemand… Darum wollte ich es mal posten.
Tschüss!
Hallo und danke für dein Kommentar auf meinem Blog. Auch du hast eine tolle Übersicht über Teesorten beim Kinderwunsch. Es ist schön übersichtlich und informativ. Empfehlenswert. Liebe Grüsse.
Kathi
Hallo Kathi,
über so ein Feedback freut man sich natürlich.
Vielen Dank!
LG Stefanie | windelprinz.de