Moskitoalarm: So schützt du dein Kind vor lästigen Mückenstichen

Kind mit Mückenstichen
© zoeytoja / Depositphotos – Mückenstiche:

Sobald die warmen Tage kommen, summen sie wieder fleißig durch die Luft: Stechmücken. Für Erwachsene sind die lästigen Stiche meist nur unangenehm, bei Babys und Kleinkindern können sie aber auch schmerzhaften Juckreiz und allergische Reaktionen auslösen.

Zum Glück gibt es einfache und wirksame Maßnahmen, um deinen Nachwuchs vor Mückenstichen zu schützen. In diesem Artikel erfährst du alles, was du rund um effektiven Mückenschutz, Repellentien, sowie zur Behandlung von akuten Mückenstichen wissen musst.

5 einfache Maßnahmen zum Mückenschutz im Alltag

  • Kleidung als Schutzbarriere: Die erste und einfachste Regel zum Vorbeugen von Mückenstichen lautet gleich vorab: So viel Haut wie möglich bedecken! Ideal ist lange Kleidung aus leichten, atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle oder Leinen. So bleibt den Mücken wenig Angriffsfläche.
  • Helle Kleidung: Achte bei der Kleidung deines Kindes auf helle Farben, denn dunkle Kleidung zieht die lästigen Blutsauger besonders an.
  • Stehende Gewässer meiden: Halte dich mit deinem Kind nicht in der Nähe von stehenden Gewässern auf. Seen, Tümpel, Teiche, aber auch eine offene Regentonne im Garten –  all das sind ideale Brutstätten für Stechmücken.
  • Dämmerung meiden: Vermeide den Aufenthalt im Freien gerade zur Dämmerung. Zu dieser Zeit sind Stechmücken besonders aktiv.
  • Pflanzliche Mückenabwehr: Es gibt einige Pflanzen, die Mücken gar nicht mögen. Dazu gehören Lavendel, Rosmarin, Thymian, Zitronenmelisse, Katzenminze und Basilikum. Du kannst diese Pflanzen in deinem Garten oder auf dem Balkon pflanzen.

Repellents und Insektenspray – für Kinder geeignet?

Für Babys und Kleinkinder sind bei weitem nicht alle Mückenschutzmittel (Repellents) geeignet.

DEET

Hochkonzentrierte Produkte mit Diethyltoluamid (DEET) bieten gerade für Erwachsene zuverlässigen Schutz, sie sollten bei Babys und Kindern jedoch nicht verwendet werden. Der Wirkstoff ist aggressiv, kann Hautreizungen verursachen und sogar Kunstfasern lösen, zum Beispiel bei Sonnenbrillen. Dies kann insbesondere kritisch werden, wenn das DEET mit Schleimhäuten in Berührung gerät. Dennoch gelten Insektensprays mit DEET als das Mittel der Wahl in den Tropen. Während der Wirkstoff bei sachgerechter Verwendung von den meisten Erwachsenen gut vertragen wird, ist er für Kinder jedoch nicht empfehlenswert. Beispiele für DEET-haltige Produkte sind Anti Brumm, Nobite oder Care Plus.

Icaridin und EBAAP

Besser geeignet für Kinder sind Präparate mit den Wirkstoffen Icaridin (auch: Picaridin) oder Ethylbutylacetylaminopropionat (auch: EBAAP bzw. R3535), sofern die entsprechenden Altersempfehlungen berücksichtigt werden. Beispiele für Produkte mit Icaridin sind Anti Brumm Kids sensitiv, Nobite Sensitiv oder Autan Family Care. Ein Beispiel für den Wirkstoff Ethylbutylacetylaminopropionat ist Ballistol Stichfrei Kids. Einige Produkte auf Basis von Icaridin sind laut Hersteller bereits ab einem Alter von 6 oder 12 Monaten zugelassen. Ballistol Stichfrei Kids wird vom Hersteller sogar bereits für Kinder ab 2 Monaten empfohlen. Experten raten allerdings, bei Babys und Kleinkindern unter 2 Jahren, komplett auf chemische Mückenschutzmittel zu verzichten.

Pflanzliche Wirkstoffe und ätherische Öle

Will man diesen Rat befolgen, dann bleiben noch verschiedene Alternativen auf Basis natürlicher Wirkstoffe. Viele Produkte setzen auf ätherische Öle, wie Eukalyptus, Minze oder Citriodiol (Zitroneneukalyptusöl). Während solche natürlichen Insektenschutzmittel eine gute Alternative für Erwachsene oder ältere Kinder darstellen, sind sie für Kinder unter 3 Jahren jedoch nicht empfehlenswert und bei Säuglingen sogar äußerst kritisch. Ätherische Öle können bei Säuglingen “lebensbedrohliche Verkrampfungen des Kehlkopfes hervorrufen und zum Atemstillstand führen”, so zitiert die Pharmazeutische Zeitung die Apothekerin Heidi Günther.

Kokosöl als sanfter Insektenschutz

Als natürliches Insektenschutzmittel sei außerdem Kokosöl genannt. Aufgrund der enthaltenen Laurinsäure wirkt es mückenabweisend und ist dabei dennoch sehr hautschonend. Es eignet sich daher auch für den Einsatz bei Babys und Kleinkindern. Der Schutz sollte alle paar Stunden erneuert werden. Eine gute Alternative zu chemischen Repellents. Unser Tipp: Wende Kokosöl in Verbindung mit weiteren kindgerechten Maßnahmen zu Mückenabwehr an.

Korrekte Verwendung eines Repellents

Achte bei der Anwendung darauf, dass das Repellent nicht ins Gesicht gelangt und halte es insbesondere von Schleimhäuten, Augen, Mund und Nase fern. Wasche die Hände gründlich, nachdem du das Mittel aufgetragen hast und erneuere den Schutz nach dem Schwimmen oder Schwitzen. Kommt das Repellent zeitgleich mit einer Sonnencreme zum Einsatz, so ist es wichtig, dass zuerst die Sonnencreme aufgetragen wird. Diese erst richtig einziehen lassen, danach das Repellent anwenden.

Ein mückenfreier Schlafplatz für dein Kind

Im Schlafzimmer und im Kinderwagen sollte dein Kind mückenfrei schlafen können. Hier folgen ein paar effektive Tipps, die dir dabei helfen, die lästigen Plagegeister aus dem Kinderzimmer fernzuhalten:

  • Fliegengitter: Das wohl effektivste und gesundheitlich unbedenklichste Mittel gegen Mückenstiche. An Fenstern und Türen sollten Fliegengitter angebracht sein, um Mücken am Eindringen zu hindern.
  • Moskitonetze: Besorge dir ein Moskitonetz, das den gesamten Schlafplatz deines Kindes abdeckt. Achte darauf, dass das Netz sicher am Bett oder Kinderwagen befestigt ist und dass dein Kind dieses nicht wegreißen oder sich darin verheddern kann. Wichtig: Verzichte auf imprägnierte Moskitonetze.
  • Natürliche Helfer: Es gibt auch natürliche Mittel, um Mücken im Kinderzimmer fernzuhalten. Dazu zählen Lavendelöl oder Zitrone. Du kannst ein paar Tropfen davon in eine Schale mit Wasser geben und mit ausreichend Abstand im Kinderzimmer platzieren. Mit ätherischen Ölen ist gerade bei Babys und Kleinkindern Vorsicht geboten. Sie sollten nie direkt am Kind und außerdem immer verdünnt zum Einsatz kommen. Auf Eukalyptus-, Kampfer- und Pfefferminzöl verzichtest du lieber ganz.
  • Duschen oder baden: Schweiß und Körpergerüche locken Stechmücken an. Hat dein Kind tagsüber viel geschwitzt, empfiehlt es sich, vor dem Schlafengehen zu duschen oder ein Bad zu nehmen. Viele Babys schlafen nach dem Baden besonders gut ein.
  • Raumtemperatur: Stechmücken bevorzugen sommerliche Temperaturen und sind in lauen Nächten besonders aktiv. Sorge für ein kühles Raumklima im Kinderschlafzimmer, indem du den Schlafraum tagsüber abdunkelst und den Raum vor dem Schlafen lüftest oder klimatisierst. Auch ein Ventilator, der für Luftzirkulation sorgt, kann helfen, Mücken fernzuhalten. Er sollte nicht direkt auf dein Kind gerichtet sind, um Erkältungen oder eine Unterkühlung zu vermeiden.

Keine Insektizide im Kinderzimmer!

Mückenstecker mit Insektiziden (sogenannte Elektroverdampfer) sollten im Kinderzimmer nicht verwendet werden. Über sie geraten chemische Substanzen in die Atemluft, die im Schlaf von deinem Kind inhaliert werden. Gerade der Dauergebrauch oder der Einsatz in kleinen Räumen ist ohnehin als kritisch anzusehen.

Was tun bei einem Mückenstich?

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es passieren, dass dein Kind gestochen wird. “Nicht kratzen!” lautet dann oft die gutgemeinte erste Regel, denn Kratzen kann die Haut zusätzlich reizen und zu Entzündungen führen. Doch das ist leicht gesagt. Setzt der Juckreiz bei einem  Insektenstich erst einmal ein, können Kinder oft nicht die Finger davon lassen und sie kratzen, bis die Haut wund wird. Es kommt zu schmerzhaften Entzündungen. Was also tun bei einem akuten Mückenstich? Mit diesen Hilfsmitteln kannst du deinem Kind den quälenden Juckreiz erleichtern:

  • Kühlen: Kühle die Einstichstelle mit einem nassen Tuch oder einem Kühlpad. So kannst du Juckreiz und Schwellung lindern.
  • Juckreiz stillen: Es gibt verschiedene Salben und Gels, die den Juckreiz lindern können. Frage hierzu am besten in der Apotheke nach einem geeigneten Produkt für Kinder.
  • Elektronische Stichheiler: Mit einem Insektenstichheiler kannst du den Juckreiz in wenigen Sekunden lindern. Die Wirkweise basiert auf Wärmeeinwirkung.

Ein Fall für den Arzt

Bei starken allergischen Reaktionen, wie zum Beispiel Atemnot oder Schwellungen im Gesicht, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen.

Kind mit Mückenstichen
© zoeytoja / Depositphotos – Mückenstiche: So schützt du dein Kind richtig

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