Fliegergriff bei Babys – mit Anleitung

Fliegergriff - mit Anleitung
© Antoni Shkraba / Pexels – Fliegergriff bei Babys – mit Anleitung

Der Fliegergriff ist eine Trageposition, die bei Neugeborenen und Babys zum Einsatz kommen kann. Hierbei liegt das Baby auf dem Unterarm und wird zusätzlich mit einer oder beiden Händen festgehalten. Wir erklären, worauf es dabei zu achten gilt.

Der Fliegergriff wird vor allem angewandt, wenn Babys an Blähungen oder Regulationsstörungen (“Dreimonatskolik”) leiden. Die Bauchlage ist für Babys generell komfortabler, wenn sie Verdauungs- oder Magenbeschwerden haben. Durch den leichten Druck, der während der Bauchlage entsteht, können gestaute Gase besser aus dem Körper entweichen. Da der Fliegergriff einfach anzuwenden und für viele Babys recht angenehm ist, bietet er eine gute Möglichkeit, um Bauchschmerzen entgegenzuwirken.

Die Vorteile des Fliegergriffs

Neugeborene und Babys haben oftmals mit Bauchschmerzen zu kämpfen, die mit einem festen, aufgeblähten Magen oder auch unregelmäßigem Stuhlgang zusammenhängen. Um dem entgegenzuwirken, kannst du bedenkenlos den Fliegergriff einsetzen. Er wirkt beruhigend auf dein Baby und verwöhnt es mit Nähe und Körperkontakt. Des Weiteren kann diese Position dem Baby dabei helfen, leichter und schneller ein Bäuerchen zu machen, was wiederum Blähungen vorbeugen kann. Ein anderer Vorteil in der Anwendung des Fliegergriffs besteht darin, dass dein Kind so von Anfang an die Bauchlage trainieren kann. Es kann in dieser Position lernen, die Kopfhaltung zu kontrollieren und auch die Koordination trainieren.

Die Anwendung des Fliegergriffs hat jedoch nicht nur für das Baby Vorteile, sondern auch für die Eltern. So hast du bei Bedarf eine Hand frei, während dein Baby auf deinem Unterarm liegt und sich entspannt. Vor allem für Papas ist der Fliegergriff eine Bereicherung, denn in dieser Trageposition kann der Papa die Nähe zum Kind genießen, ohne dass dieses dauerhaft auf der Suche nach einer Milchquelle ist. Viele Babys mögen den Fliegergriff, weil die Bauchlage für sie sehr entspannend wirkt und sie gleichzeitig den Körperkontakt zu Mama oder Papa genießen können.

So funktioniert der Fliegergriff

Um dir genau vorzustellen, wie der Fliegergriff aussieht, kannst du dich an der englischen Bezeichnung für den Fliegergriff orientieren. Im Englischen wird diese Tragposition “Tiger in a tree” (Tiger im Baum) genannt, denn ähnlich wie bei einem Tiger, der sich auf einem Ast ausruht, liegt dein Baby während des Fliegergriffs bäuchlings auf deinem Unterarm und lässt dabei Arme und Beine locker herunterhängen.

Um den Fliegergriff sicher und korrekt auszuführen, legst du dein Baby mit Bauch und Brust nach unten auf einen deiner Unterarme. Hierbei zeigt das Gesicht deines Kindes in Richtung deines Ellenbogens und das Kinn oder die Wange liegen in deiner Armbeuge. Die Arme und Beine deines Babys hängen zu beiden Seiten deines Unterarms locker herunter.

Nutze deinen zweiten Arm als Stütze, wenn du noch nicht geübt im Fliegergriff bist. Hierzu kannst du entweder durch die Beine deines Kindes hindurchgreifen, um dann dessen Bauch festzuhalten, oder du stützt es durch ein sanftes Festhalten am Rücken. Den Fliegergriff mit beiden Armen durchzuführen, bietet vor allem bei Neugeborenen sicheren Halt. Mit etwas Übung reicht es dann aus, den Fliegergriff nur mit einem Arm auszuführen. Hierbei hältst du den vorderen Oberschenkel deines Kindes mit der Tragehand fest (siehe nachfolgendes Foto), um für zusätzliche Sicherheit zu sorgen.

Fliegergriff-Trageposition
© Craig Adderley / Pexels – So funktioniert der Fliegergriff

Damit dein Kind seine Umgebung besser erkunden kann, solltest du den Tragearm gelegentlich wechseln. In jedem Fall musst du darauf achten, dass dein Baby eng und sicher an deinem Bauch anliegt und dass sein Kopf stets gut gestützt ist.

Wann ist der Fliegergriff sinnvoll?

Den Fliegergriff kannst du bereits wenige Tage nach der Geburt anwenden. Er kann nämlich nicht nur unterstützen, wenn dein Baby bereits Bauchschmerzen hat, sondern er kann sich auch vorbeugend auswirken. Jedoch gilt es zu beachten, dass du nach dem Stillen oder Füttern eine halbe Stunde warten solltest, bevor du dein Baby in die Bauchlage bringst, da es sonst spucken könnte.

Wichtig: Sollte dein Kind dir zeigen, dass es sich im Fliegergriff nicht wohlfühlt, solltest du ihn nicht weiter einsetzen. Achte außerdem darauf, dass der Fliegergriff nicht die einzige Position ist, in der du dein Baby trägst. Die Nähe zur Brust und zu deinem Herzschlag ist ebenfalls äußerst wichtig für deinen kleinen Schatz, weshalb du ihn auch aufrecht und nah an der Brust tragen solltest. Ein Tragetuch oder eine Babytrage können hierbei eine gute Unterstützung sein.

Fliegergriff beim Baby
© Antoni Shkraba / Pexels – Der Fliegergriff sollte nicht die einzige Position sein

Alternative Möglichkeiten zur Bekämpfung von Bauchschmerzen bei Babys

Der Fliegergriff ist zwar eine gute, aber bei weitem nicht die einzige Methode, um Bauchschmerzen entgegenzuwirken oder sogar vorzubeugen.

Bereits im Vorfeld kannst du versuchen, die Faktoren, die Blähungen verursachen können, zu eliminieren. Beim Stillen sollte die Brustwarze stets gut umschlossen sein. Gegebenenfalls kann ein Wechsel der Stillposition den Blähungen entgegenwirken, denn viele Babys schlucken weniger Luft, wenn sie aufrecht sitzen. Bei der Verwendung der Flasche ist darauf zu achten, dass die Milch keine Luftblasen enthält, wobei ein sanftes Umrühren mit einer Gabel helfen kann. Des Weiteren sollte sich vor dem Trinken stets Milch statt Luft in der Spitze des Saugers befinden. Um deinem Kind das Bäuerchen zu erleichtern, achte auf eine aufrechte Sitzposition während des Trinkens. Klopfe sanft auf seinen Rücken, laufe umher oder schaukle es behutsam. Das Aufstoßen kann ebenfalls helfen, um Blähungen vorzubeugen.

Wärme ist eine wunderbare Methode gegen Bauchschmerzen. Hierzu kannst du warme Auflagen, ein Kirschkernkissen oder auch ein warmes Bad für deinen kleinen Schatz anwenden. Auch eine Bauchmassage kann Wunder bewirken. Hierzu streichst du sanft mit deinen Fingern im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum. Dabei kannst du unterstützend Öle oder Salben verwenden, die Kümmel, Fenchel oder Anis enthalten. Außerdem kannst du dein Baby dabei unterstützen, die störenden Gase hinauszubefördern, indem du seine Beine langsam in Richtung seines Oberkörpers hochschiebst (Hockstellung). Auch “Fahrradfahren” ist eine bewährte Übung, die helfen kann. Zusätzlich kannst du deinem Kind verdauungsfördernden Tee aus Kümmel, Fenchel und Anis geben. Falls dein Kind die Flasche bekommt, kannst du einen Teil des zum Anrühren benötigten Wassers mit dem Tee ersetzen.

Sollten die Hausmittel nicht gegen die Bauchschmerzen helfen, kannst du auf Carum Carvi Kümmelzäpfchen zurückgreifen. Alternativ werden in der Apotheke spezielle Entschäumer (Simeticon) für Babys angeboten (z.B. sab simplex oder Espumisan), homöopathische Tropfen oder Globuli aus der Apotheke zurückgreifen. Mittelfristig kann es auch helfen, den Aufbau der Darmflora zu unterstützen, wie es zum Beispiel mit BiGaia Tropfen möglich ist.

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