Ökologische Waschmittel werden auch für Babys und Kinder immer häufiger empfohlen, da weniger Zusatzstoffe enthalten sind. Aber ist biologisches Waschpulver auch wirklich schonender für die Babyhaut?
Babys brauchen eine saubere Umgebung und ein hygienisches Zuhause. So lassen sich Infektionen und Krankheiten vermeiden, denn gerade Neugeborene sind noch sehr anfällig für Keime, da ihr Immunsystem noch nicht ganz ausgebildet ist. Ihr solltet euch also gut darüber informieren, wie man z. B. hygienisch kocht oder unangenehme Gerüche entfernen kann. In Sachen Waschmittel, Weichspüler und Fleckentfernung sind ebenfalls einige Dinge zu beachten. Hier findet ihr nützliche Tipps, die euch beim Wäschewaschen und bei der Wahl des richtigen Waschmittels für euer Baby helfen!
Vor dem Tragen separat waschen!
Zunächst solltet ihr neue Kleidung vor der Verwendung generell mindestens einmal separat waschen. Dies beseitigt Rückstände, die in Produktion und Handel möglicherweise in Berührung mit dem Stoff gekommen sind. Das gilt natürlich auch für andere Textilien, wie Handtücher, Krabbeldecke, Bettwäsche, etc. Danach sollten die Kleider und sonstigen alltäglichen Gebrauchstextilien regelmäßig in die Wäsche, damit auch langfristig Erreger und Keime ferngehalten werden. Wascht Babykleidung außerdem immer separat von anderen schadstoffbelasteten Textilien.
Was Schadstoffe angeht, ist es übrigens ein Vorteil, gebrauchte Baby- und Kinderkleidung wiederzuverwenden. Diese wurde meist schon vielfach gewaschen und ist daher oft weniger belastet. Der angenehme Nebeneffekt: Es ist auch schonender fürs Portemonnaie! Wer keine Kinderkleidung von Freunden oder Bekannten übernehmen kann, findet ein großes Angebot auf dem Kinderkleiderbasar, in speziellen Kinder-Secondhand-Läden oder im Internet, z. B. bei Ebay oder bei Mamikreisel.
Lüften und Gerüche entfernen
Denkt auch daran, getragene Kleidung zwischen den Wäschen immer gut zu lüften, insbesondere wenn diese mit Feuchtigkeit in Verbindung gekommen ist (z. B. Babyschlafsack). Saubere Kleidung, die längere Zeit gelagert wurde, sollte nochmals gewaschen werden, um Hausstaub, Keime und unangenehme Gerüche zu entfernen.
Eine natürliche Wunderwaffe zur Entfernung von unangenehmen Gerüchen verraten wir weiter unten in unseren Tipps.
Wusstet ihr übrigens, dass Zigarettenrauch, der sich an Oberflächen, Möbeln, Haushaltstextilien oder in der Kleidung ablagert, “Thirdhand smoke” genannt wird? Er kann die Gesundheit von Babys maßgeblich beeinträchtigen, wie Wissenschaftler an den Hohenstein Instituten in Bönnigheim bei Stuttgart herausgefunden haben. Lest mehr dazu hier: Wenn Babys mitrauchen – Hohenstein Institute – Pressemitteilung.
Ist Bio-Waschmittel besser?
Die Auswahl an Waschmitteln ist groß – von Bio über konventionell bis Weichspüler und chemische Fleckenentferner. Ihr habt euch daher sicherlich schon einmal die Frage gestellt: Welches Waschmittel ist am verträglichsten für die Kleinen?
Bio-Waschmittel liegen derzeit im Trend. Und immer häufiger werden ökologische Waschpulver oder Flüssigwaschmittel insbesondere für Kinder und Babys empfohlen. Der Grund hierfür ist die Vermutung, dass biologisches Waschmittel schonender für die Haut ist, da es weniger Zusatzstoffe enthält. Da mag etwas dran sein, doch einschlägige Beweise durch Studien gibt es bislang nicht.
Fest steht hingegen, dass Waschmittel mit der Kennzeichnung „sensitiv“ allgemein verträglicher für empfindliche Haut ist. Denn Sensitiv-Waschmittel enthalten gewöhnlich weniger Duftstoffe, die häufig die Ursache für allergische Reaktionen sind. Treten dennoch Hautirritationen auf, kann man immer noch zum biologischen Waschpulver, zu Kernseife oder selbstgemachtem Waschmittel aus Efeu oder Kastanien greifen. Weiter unten erfahrt ihr, wie ihr euer Bio-Waschmittel selbst herstellen könnt.
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Bio-Waschmittel & Umweltschutz
Bei der Frage “Bio oder Nicht-Bio?” spielt häufig auch das Thema Umweltschutz eine Rolle. Dabei müssen Bio-Waschmittel nicht zwingend schonender für die Umwelt sein. Wer sich unter diesem Aspekt für ein Bio-Produkt entscheidet, sollte sich darüber bewusst sein, dass selbst Bio-Waschmittel auf Basis nachwachsender Rohstoffe belastend für das Abwasser sein können. Denn auch was nachwachsende Rohstoffe betrifft, gibt es Unterschiede. Manche von ihnen sind biologisch nur schwer abbaubar oder sogar giftig für Wasserorganismen. Ein Beispiel dafür ist das Orangenschalenöl.
Weiterhin ist in einer Vielzahl von Waschmitteln, darunter auch in vielen Bio-Waschmitteln Palmöl enthalten. Ökologisch gesehen ist die Verwendung von Palmöl äußerst problematisch, denn zugunsten der Kultivierung von Ölpalmen-Monokulturen werden große Flächen Regenwald abgeholzt. Wollt ihr also einen echten Beitrag zum Umweltschutz leisten, achtet nicht zuletzt darauf, palmölfreie Produkte zu kaufen. Das gilt übrigens nicht nur für Waschmittel, sondern auch für Kosmetika oder Lebensmittel.
Weichspüler und Fleckenentferner vermeiden
Allgemein gilt bei der Wäsche von Babysachen: Haltet sie möglichst frei von Schadstoffen. Aggressive Waschmittel sind daher ebenso tabu wie chemische Fleckenentferner. Starke punktuelle Verunreinigungen lassen sich meist prima mit Gallseife entfernen: einfach besagte Stelle damit einreiben und danach wie gewöhnlich in die Wäsche geben.
Doch selbst, wenn Waschmaschine, Handbürste und Gallseife bei Flecken einmal versagen sollten, ist noch lange nicht jede Hoffnung verloren:
Wäschetipp Nr. 1
Hängt weiße und helle Kleidungsstücke für einige Stunden in die Sonne. Durch die Sonnenenergie können Farbmoleküle aufgespalten werden. So können z. B. Milchflecken hervorragend entfernt werden. Nur bei bunter und sehr dunklerer Kleidung sollte man darauf besser verzichten, um ein Ausbleichen zu verhindern. Das Ganze funktioniert natürlich am besten im Sommer.
Neben chemischen Fleckenentfernern sollten bei der Reinigung von Babywäsche auch keine Weichspüler verwendet werden. Denn diese stehen im Verdacht, Allergien auszulösen. Es gibt zwar spezielle Weichspüler für Babys, doch ein Trockner macht die Wäsche ebenfalls weich und samtig. Wollt ihr auf den Trockner verzichten, dann lest gleich unseren Tipp 2.
Wäschetipp Nr. 2
Ein geniales Hausmittel für weiche Kleider ist Essig – einfach ein wenig davon mit in die Wäsche geben. – 100% chemiefrei! Ein toller Nebeneffekt dabei ist, dass durch die Zugabe von Essig die Farben der Textilien aufgefrischt werden und eure Waschmaschine weniger anfällig für Kalkablagerungen ist. Auch unangenehme Gerüche werden durch den Essig beseitigt.
Neben der Frage des richtigen Waschmittels ist es auch wichtig, auf die Wahl der Textilien zu achten. Mehr zu diesem Thema, erfahrt ihr hier im Blog, unter folgendem Artikel: Babykleidung – Welche Stoffe sind am besten für sensible Babyhaut? Hier stellen wir euch verschiedene Textilien und ihre Eigenschaften vor.
DIY-Idee: Bio-Waschmittel aus Kastanien oder Efeu
Kastanien eignen sich ideal zur Herstellung von geruchsneutralem, umweltfreundlichem Bio-Waschmittel, welches auch für empfindliche Babyhaut geeignet ist. Zur Herstellung benötigt ihr für eine Wäsche ca. 5 – 8 Kastanien und einen leistungsfähigen Mixer. In den folgenden Videos von Youtuberin und Bloggerin “Pia Kraftfutter”, sowie von Utopia könnt ihr euch anschauen, wie man biologisches Waschmittel schnell und einfach selbst herstellt:
Waschmittel aus Kastanien – Quelle: Youtube | Pia Kraftfutter
Waschmittel selber machen: aus Efeu – Quelle: Youtube | Utopia.de
Tipp: Wem das selbtsgemachte Waschmittel vom Geruch her zu dezent ist, der kann einfach ein paar Tropfen Lavendelöl hinzugeben. Lavendel verleiht der Wäsche einen angenehmen Duft und wirkt auf Babys beruhigend.
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Eure Ansprechperson in der Windelprinz Redaktion ist Stefanie. Die dreifache Mami gründete in 2017 das Onlinemagazin Windelprinz.
Pingback: Mehr Nachhaltigkeit beim Wäschewaschen - Besser nachhaltig!
Ein ganz toller Artikel. Insbesondere bei Babykleidung finde ich es besonders wichtig darauf zu achten, wie die Wäsche gewaschen wird. Dieser Artikel gibt da ganz tolle Tipps.