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Wenn der Ovulationstest immer negativ ist, ist das zunächst einmal irritierend. Viele Frauen, die schwanger werden möchten, nutzen Ovulationstests, um ihren Eisprungtermin und ihre fruchtbaren Tage zu bestimmen. Doch was, wenn der Ovulationstest tatsächlich immer negativ bleibt? In diesem Artikel erklären wir die möglichen Gründe dafür und geben Tipps, was du tun kannst.
Wie funktioniert ein Ovulationstest?
Zunächst solltest du verstehen, wie ein Ovulationstest funktioniert. Prinzipiell ist ein solcher Schnelltest ist vergleichbar mit einem Schwangerschaftstest, jedoch reagiert er auf ein anderes Hormon. Während du mit einem Schwangerschaftstest das Schwangerschaftshormon hCG im Urin nachweisen kannst, dient ein Ovulationstest dem Nachweis des Luteinisierenden Hormons (LH). Ein Ovulationstest wird deshalb auch LH-Test genannt.
Das Luteinisierende Hormon wird in der Hirnanhangdrüse produziert und es ist verantwortlich für den Eisprung. Etwa 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung macht sich daher ein signifikanter Anstieg des LH-Werts bemerkbar, der in diesem Zeitraum mithilfe eines Ovulationstests nachgewiesen werden kann.
Mögliche Gründe für einen negativen Ovulationstest
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Ovulationstest negativ sein kann:
- Falsche Anwendung: Stelle sicher, dass du den Test korrekt durchführst. Lies die Gebrauchsanweisung sorgfältig durch und beachte alle Hinweise. Bei Windelprinz findest du außerdem einen hilfreichen Kompaktratgeber mit allen relevanten Informationen: Ovulationstest – sinnvoll & richtig anwenden
- Zu früher Testzeitpunkt: Der Eisprung kann von Frau zu Frau variieren. Diesen Hinweis geben wir auch allen Frauen, die unseren beliebten Eisprungrechner verwenden. Der weibliche Körper gleicht keinem Uhrwerk. Gerade bei Ovulationstest ist es wichtig, den Test zum richtigen Zeitpunkt im Zyklus durchzuführen.
- Ungeeigneter Sensitivität: Es gibt verschiedene Sensitivitäten bei Ovulationstests: 10 mIU/ml, 20 mIU/ml, 25 mIU/ml, 30 mIU/ml oder 40 mIU/ml. Die Wahl der Sensitivität kann sich maßgeblich auf das Testergebnis auswirken. Daher ist es wichtig zu wissen, dass nicht jede Sensitivität für jede Frau geeignet ist.
- Niedriger LH-Wert: Nicht alle Frauen haben einen gleichermaßen starken LH-Anstieg vor dem Eisprung. So kann der Test theoretisch negativ bleiben, obwohl ein Eisprung stattfindet.
- Hormonelle Dysbalance: Ein negativer Ovulationstest kann auf ein hormonelles Ungleichgewicht hindeuten. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie z. B. Schilddrüsenprobleme oder PCOS.
- Zyklusstörungen: Lange oder unregelmäßige Zyklen können den Eisprung verschieben oder verhindern.
- Stress: Chronischer Stress kann den Hormonhaushalt beeinflussen und den Eisprung unterdrücken.
- Erkrankungen: Erkrankungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) können den Eisprung beeinträchtigen.
- Kein Eisprung: In einigen Zyklen findet kein Eisprung statt. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie z. B. die beiden vorgenannten Gründe: Stress oder eine Erkrankung.
Was tun, wenn der Ovulationstest immer negativ bleibt?
Wenn der Ovulationstest immer negativ bleibt, sollten Sie zunächst die folgenden Punkte überprüfen:
- Geduld bewahren: Es kann einige Zyklen dauern, bis ein positiver Ovulationstest angezeigt wird.
- Zyklus beobachten: Führe ein Zyklustagebuch oder verwende einen Zyklustracker, um deine fruchtbaren Tage besser zu kennen.
- Temperaturkurve erstellen: Die Messung der Basaltemperatur kann dir helfen, deinen Eisprung zu bestimmen.
- Zervixbeobachtung als Indikator: dein Zervixschleim verrät dir mehr als du denkst. Mehr dazu hier: Geleeartiger Ausfluss – bin ich jetzt fruchtbar?
- Einem dualen Test* ausprobieren, der neben dem Luteinisierenden Hormon auch auf Östrogen reagiert.
- Eine andere Sensitivität wählen. Wie du hier gezielt vorgehen kannst, erfährst du nachfolgend.
- Testfenster ausweiten: Eventuell hast du bislang ein zu kurzes Tenstfenster gewählt? Weite es mithilfe deiner Zyklusbeobachtungen und der Temperaturkurve aus.
- Arzt konsultieren: Wenn du nach mehreren Monaten immer noch keinen positiven Ovulationstest hast, solltest du einen Arzt aufsuchen.
So wählst du die passende Sensitivität
Die Sensitivität von Ovulationstests wird in der Einheit “mIU/ml” (“milli international units pro Milliliter” ) gemessen. Dieser Wert gibt an, ab welcher LH-Konzentration im Urin der Test positiv wird. Das bedeutet konkret: Je niedriger der mIU/ml-Wert, umso empfindlicher der Test. Bei den handelsüblichen Ovulationstests stehen üblicherweise 10 mIU/ml, 20 mIU/ml, 25 mIU/ml, 30 mIU/ml oder 40 mIU/ml zur Auswahl.
Doch wie kannst du nun wissen, welcher Wert für dich richtig ist? Die Antwort ist schwierig, denn die passende Sensitivität ist von Frau zu Frau individuell. Sie hängt vom persönlichen LH-Spiegel ab. Ist das LH-Basisniveau bei einer Frau erhöht, so kann die Konzentration im Urin bereits vor dem Anstieg über 10 mIU/ml liegen. In solchen Fällen würden die sensitiven 10er-Test viel zu früh oder sogar immer positiv anzeigen und der Test wäre vollkommen nutzlos. Im Umkehrschluss würde ein weniger sensitiver Test (z.B. mit 20 mIU/ml, 25 mIU/ml oder darüber) bei Frauen mit einem sehr niedrigen LH-Basisniveau möglicherweise niemals positiv werden – nämlich immer dann, wenn die LH-Konzentration beim Anstieg unter dem Wert der gewählten Sensitivität liegt.
Du hast zwei Möglichkeiten um herauszufinden, welche Sensitivität für dich die passende ist. Taste dich schrittweise an die für dich passende Sensitivität heran, indem du zunächst mit 20 mIU/ml beginnst. Diese Tests sind die am häufigsten verwendeten Tests. Sie sind geeignet für Frauen mit regelmäßigen Zyklen und einem normalen LH-Wert. Bleibt der Test während des gesamten Zyklus negativ, wähle im nächsten Zyklus einen empfindlicheren Test mit 10 mIU/ml. Falls der Test im Umkehrfall sehr lange oder permanent positiv ausfällt, wähle im Folgezyklus einen Test mit 30 mIU/ml. Wenn du für dieses schrittweise Vorgehen keine Geduld hast, kannst du parallel mit zweierlei Sensitivitäten testen. Das ist unter Umständen kostspieliger, aber du hast damit auch schneller Gewissheit.
Tipps für die Steigerung deiner Fruchtbarkeit
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um deine Fruchtbarkeit zu fördern:
- Gesunde Ernährung: Achte auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Bei Windelprinz findest du viele Informationen rund um das Thema Ernährung. Behalte im Idealfall auch deinen Body-Mass-Index (BMI) im Blick.
- Regelmäßige Bewegung kann helfen, die Fruchtbarkeit zu verbessern. Sport oder auch Spaziergänge an der frischen Luft tun nicht nur dem Körper, sondern gleichzeitig der Seele gut.
- Stress vermeiden: Stress kann den Hormonhaushalt beeinflussen und damit auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Versuche, das Stresslevel in deinem Alltag zu reduzieren und gönne dir ausreichend Ruhepausen.
- Nahrungsergänzungsmittel mit Mönchspfeffer oder Folsäure können die Fruchtbarkeit und den Eisprung unterstützen.
Fazit
Ein fortdauernd negativer Ovulationstest muss nicht gleich bedeuten, dass du nicht schwanger werden kannst. Es gibt verschiedene Gründe, warum der Test negativ sein kann. Einer der häufigsten ist, die unpassend gewählte Sensitivität des Tests. Beobachte deinen Zyklus, versuche Stress zu reduzieren und konsultiere im Zweifelsfall einen Arzt.
Eure Ansprechperson in der Windelprinz Redaktion ist Stefanie. Die dreifache Mami gründete in 2017 das Onlinemagazin Windelprinz.