Die freie Taufe ist für viele Familien eine unkonventionelle Alternative zur traditionellen kirchlichen Taufe. Das Schöne daran: Sie ist flexibel gestaltbar und vollkommen unabhängig von einem festen Rahmen. Auch für interkulturelle oder konfessionslose Familien ist sie daher eine tolle Option. In diesem Artikel möchten wir euch die Idee hinter der freien Taufe vorstellen und euch Inspirationen geben, wie ihr ein solches Event planen könnt.
Eine freie Taufe wird oftmals auch als eine Willkommensfeier oder als Namensgebungsfest gefeiert. Schon in frühen Kulturen wurden Rituale gefeiert, um Neugeborene willkommen zu heißen und sie in den Schutz der Gemeinschaft zu nehmen. Diese Rituale waren oft eng mit der Natur verbunden und sollten das Kind mit den Elementen, den Ahnen und den Göttern verbinden.
Die Grundidee eines solchen Zeremoniells hat sich bis heute gehalten und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Das wiederum kommt nicht von ungefähr, denn die freie Taufe bietet endlosen Gestaltungsfreiraum: Eltern können die Willkommensfeier frei nach ihren eigenen Vorstellungen planen und damit einen individuellen Rahmen schaffen, der zur Familie und ihren Werten passt. – So festgelegt und konventionell, wie es viele Abläufe bei einer kirchlichen Taufe sind, so ungezwungen sind die Abläufe einer freien Taufe. Lasst euch hier inspirieren.
Für wen ist die freie Taufe geeignet?
Viele Eltern stellen sich zunächst die Frage, für wen eine freie Taufe überhaupt geeignet ist. Wer zum ersten Mal davon hört oder liest, dem erscheint diese Idee zunächst vielleicht etwas merkwürdig oder exotisch anmutend. Wir können hier nur ermutigen. Die freie Taufe ist grundsätzlich wirklich für alle Familien geeignet. Für manche Zielgruppen kann sie sogar eine besonders gute Option sein, wie beispielsweise für…
- Paare ohne religiöse Bindung: Für sie bietet die freie Taufe eine schöne Möglichkeit, ihren Kindern einen sinnvollen Rahmen zu geben, ohne auf religiöse Dogmen zurückgreifen zu müssen.
- Familien mit unterschiedlichen religiösen oder kulturellen Hintergründen: Die freie Taufe ermöglicht es, Elemente aus verschiedenen Religionen oder Traditionen zu vereinen und so ein Fest zu schaffen, das alle Familienmitglieder einschließt.
- Eltern, die Wert auf Individualität legen: Die freie Taufe bietet die Möglichkeit, ein Fest zu gestalten, das einzigartig und sehr persönlich ist.
Was gehört zu einer freien Taufe?
Eine freie Taufe kann ganz unterschiedlich gestaltet werden. Es gibt keine festen Regeln, was dazugehört. Wichtig ist, dass die Feier die Werte und Wünsche der Familie widerspiegelt. Grundsätzlich solltet ihr euch bei der Planung in jedem Fall über folgende Elemente Gedanken machen:
- Ort: Die Feier kann zu Hause, im Garten, an einem besonderen Ort in der Natur oder in einem festlichen Saal stattfinden. Wählt einen Ort, der zu euch und euren Vorstellungen passt.
- Gäste: Ladet die Menschen ein, die euch am Herzen liegen und die ihr an diesem besonderen Tag bei euch haben möchtet. Bei der Gestaltung der Feierlichkeit dürft ihr übrigens auch eure Gäste aktiv einbeziehen.
- Zeremonie: Gestaltet die Zeremonie ganz nach euren Wünschen. Ihr könnt Lieder singen, Gedichte vortragen, Geschichten erzählen, Rituale durchführen oder einfach nur gemeinsam essen, trinken und unbeschwert feiern.
- Geburtstag und Namensgebung: Auch wenn es kein Muss bei der Gestaltung gibt, gehört dieser Programmpunkt immer irgendwie dazu: Im Rahmen der freien Taufe werden Geburtstag und der Name des Kindes feierlich verkündet und ggf. seine Herkunft und Bedeutung erklärt. Rund um den Geburtstermin, den Namen und dessen Bedeutung gibt es wunderbare Ideen mit Symbolcharakter. Wir verraten sie euch weiter unten.
- Worte, Geschichten und Gedichte: Keinesfalls braucht es eine starre Rede: Formuliert eure eigenen Worte oder wählt Zitate, Gedichte und Texte, die euch besonders berühren. Auch die Paten können etwas vortragen und damit ihre Wünsche für das Kind zum Ausdruck bringen.
- Rituale und Symbole: Rituale und Symbole verleihen der Feierlichkeit einen besonderen Zauber und können symbolisch für etwas stehen, das man zum Ausdruck bringen will. Es müssen nicht zwingend spirituelle Rituale sein. Wir haben tolle Ideen gesammelt.
- Musik: Sie kann die Stimmung der Feier untermalen und sollte daher sehr bewusst zusammengestellt werden.
- Essen und Trinken: Ein festliches Mahl rundet die Willkommensfeier ab und darf natürlich bei keiner Feierlichkeit fehlen.
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Warum sind Rituale so wichtig?
Rituale spielen bei einer Tauffeier, egal ob kirchlich oder frei gestaltet, eine äußerst wichtige Rolle. Sie unterstreichen die Tiefe und Bedeutung und schaffen unvergessliche Erinnerungen. Sie können Wünsche und Werte transportieren. Rituale sind das, woran man sich auch nach Jahrzehnten noch erinnern wird. Ihr solltet euch deshalb überlegen, ein paar ausgewählte Rituale einzuplanen. Beliebte Rituale bei Taufen sind zum Beispiel:
- Pflanzen eines Baumes: Der Baum steht symbolisch für Wachstum, Stärke und Verbundenheit mit der Natur.
- Anzünden einer Kerze: Die Kerze steht für das Licht der Welt, das in jedem Menschen steckt.
- Segung des Kindes: Hierbei können die Eltern oder Paten ihre Hände auf das Kind legen und ihm ihren Segen geben.
Weitere Rituale findet man vor allem, wenn man einmal über den Tellerrand blickt. Wir haben dazu bei NetMoms einen schönen Beitrag dazu entdeckt: “Geburtsrituale: So werden Babys in anderen Ländern begrüßt”. Neben Ritualen spielen bei Taufen aber auch schon seit je her Smbole eine große Rolle. Symbole sind oftmals Bestandteil in Ritualen und verkörpern einen Wert oder eine Tugend. Manche Symbole sind gegenständlich, manche wiederum aufbewahrbar. Allen ist jedoch eines gemein: Sie sollen dem Kind etwas mit auf den Weg geben:
Symbole und ihre Bedeutung
- Wasser: Symbolisiert Reinigung, neues Leben und Fruchtbarkeit.
- Kerze: Steht für Licht, Hoffnung und den Glauben.
- Salz: Symbolisiert Schutz und Weisheit.
- Öl: Steht für Heilung und Stärkung.
- Baum: Symbolisiert Wachstum, Stärke und Verbundenheit mit der Natur.
- Taufkleid: Repräsentiert Reinheit und Unschuld.
10 Ideen für eine unvergessliche freie Taufe
Wir haben für euch nach den schönsten Ideen mit Symbolcharakter gesucht, die euer Willkommensfest zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Diese werden euch und eurem Kind wunderbare Erinnerungsmomente schenken. Sie können im Rahmen der Willkommensfeier gemeinsam erstellt bzw. umrahmt von einer kleinen Rede oder einem Gedicht feierlich gewidmet werden.
- Zeitkapsel: Eine Zeitkapsel, gefüllt mit persönlichen Gegenständen, Briefen und Wünschen, ist ein Schatz für die Zukunft. Sie kann später geöffnet werden, um dem Kind einen Einblick in seine Vergangenheit zu geben und die Erinnerungen an diesen besonderen Tag lebendig zu halten.
- Schatzkiste füllen: ähnlich wie die Idee mit der Zeitkapsel, nur in anderer Form. Eine Schatzkiste, gefüllt mit kleinen Geschenken und Erinnerungsstücken, ist ein Ort, an dem das Kind seine Schätze aufbewahren kann.
- Taufbuch: Ein Taufbuch ist mehr als nur ein Gästebuch. Es ist ein Ort, an dem liebe Worte, Wünsche und Erinnerungen festgehalten werden. Das Kind kann später darin blättern und die Geschichte seines Lebens nachvollziehen.
- Gestalten eines Fingerabdruck-Baumes: Jeder Gast kann seinen Fingerabdruck auf einem großen Blatt Papier hinterlassen und so einen einzigartigen Baum entstehen lassen.
- Fußabdruck: Ein Abdruck des kleinen Fußes in Ton oder Gips ist ein einzigartiges Andenken und ein Symbol für die ersten Schritte im Leben. Er kann in einem schönen Rahmen aufgehängt oder in der oben genannten Schatzkiste aufbewahrt werden.
- Brief an das Kind: In diesem Brief an euer Kind, den ihr als Eltern in einer ruhigen Stunde verfasst könnt ihr Hoffnungen und Wünsche für das Kind festhalten. In vielen Jahren wird euer Kind diesen Brief lesen. Auch er kann in die Schatzkiste gegeben werden.
- Traumfänger basteln: Ein Traumfänger ist ein traditionelles indianisches Amulett, das böse Träume fernhalten soll. Gemeinsam gebastelt, wird er zu einem besonderen Schutzengel für das Kind.
- Sternenurkunde: Ein Stern wird auf den Namen des Kindes getauft.
- Sternenkarte: Ein tolles Pendant zur Sternenurkunde, um auch dem Geburtsdatum “kosmische” Aufmerksamkeit zu widmen: Eine Sternenkarte zeigt den Sternenhimmel zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes. Sie ist ein wunderschönes Geschenk, das an diesen besonderen Moment erinnert.
- Wetterpatenschaft: Hier wird ein Hoch- oder Tiefdruckgebiet auf den Namen eures Kindes getauft. Ein besonderes und außergewöhnliches Geschenk zur Namensgebung. (Wir hatten diese einzigartige Idee in unserem früheren Artikel “Wenn Vincent für Wirbel sorgt – Wetterpatenschaft als Geschenkidee” vorgestellt).
Freie Taufe – ein Fest für die ganze Familie
Die freie Taufe ist nicht nur ein Fest für das Kind, sondern auch für die ganze Familie und die Freunde. Sie bietet die Möglichkeit, gemeinsam zu feiern, Erinnerungen zu schaffen und das Band der Familie zu stärken.
Lasst euch inspirieren und gestaltet Sie ein Fest, das von Herzen kommt!
Eure Ansprechperson in der Windelprinz Redaktion ist Stefanie. Die dreifache Mami gründete in 2017 das Onlinemagazin Windelprinz.